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Basement 5 Teil 1 : 2
31.1.90  
 

1980 hat eine Band zwei Maxi-Singles und zwei LPs veröffentlicht, die ihrer Zeit weit voraus war. Nach 1980 hat man nichts mehr gehört von Leo, T, JR und Dennis Morris alias Basement 5.
      Die Vorgeschichte: London 1978. Die Sex Pistols sind weg, aber das kreative Post-Pistols-Chaos ist immer noch am Ausspucken neuer Talente, Bands, Projekte. Via "Rock Against Racism" wird Reggae, vor allem aber Dub, zur beinahe gleichwichtigen, gleichberechtigten Musik der Zeit. Weiße Bands wie Clash oder Slits bedienen sich großzügig, während der umgekehrte Weg selten eingeschlagen wird: daß sich schwarze Reggae-Musiker Anregungen bei den Punks und Art School Leuten holen. Einzig relevantes Beispiel: Basement 5. Als die Kerntruppe T, Jr und Leo als Vorgruppe beim Debüt von Public Image auftreten, feuern sie anschließend ihren Sänger Winston Fergus, früher Sänger bei den Equators. Keine Bob Marley Scheiße mehr! Eine Stimme wie Johnny Lydon soll es sein. Und während Jah Wobble bei Basement 5 abschaut, klauen Basement 5 bei Keith Levene. Gegenseitige Befruchtung. Neuer Sänger wird ein gewisser Don Letts, der es aber nur wenige Wochen aushält bei Basement 5. Die erneut sängerlosen drei Dub-Punks-on-Dope beschließen einen Erholungsurlaub in Portugal. Sechs Monate bleiben T, Leo und JR an der Algarve und keine Biographie verrät uns, was sie dort unten getrieben haben. Als sie im Herbst 1979 wieder nach London zurückkehren, haben sie jedenfalls ihren Sänger gefunden: Dennis Morris, rastalockiger Star-Photograph der britischen Musikpresse und Haus-Lichtbildner der Plattenfirma Island.
      Der dritte Sänger wurde zum Sprecher und Aushängeschild von Basement 5. Er prägt das futuristische Image einer Reggae-Band, während die anderen britischen Ex-Jamaicaner Sly und Robbie kopieren und von Rastafari und Babylon singen. Ausnahme: Linton Kwesi Johnson und Dennis Bovell. Morris' Photos von Basement 5 zeigen das Quartett mit verwischten Gesichtern, Metaphern der Entfremdung, und mit Schweißer-Brillen und Sturzhelmen, Metaphern des elektronischen Fortschritts. Er formuliert ein "Ja zur modernen Welt", das den Zustand des frühen Thatcher-Englands nicht leugnet: Arbeitslosigkeit, Streik, Rassismus, Verelendung der Arbeiterklasse. Die erste Aufnahme für Island ist eine 10" mit dem Titel SILICON CHIP: eine anti-linke und gleichzeitig linksradikale Position, die den Roboter der entfremdeten Arbeit am Fließband vorzieht und behauptet, daß der freie Mensch etwas besseres zu tun habe, als Angst vor der Zukunft zu haben.

PARANOIA CLAUSTROPHOBIA DUB PART II

 

 

 

 

 

 

 

 

HEAVY TRAFFIC

 

 

 

 

 

SILICON CHIP

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