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Nervous Norvus Teil 1 : 2
10.1.90  
 

Nervous Norvus alias Singin'Jimmy Drake alias Jim Drake, Lastwagenfahrer aus Oakland, Kalifornien. Geboren 1912. Gestorben 1978. Sein heute noch zugängliches Oevre umfaßt drei Singles, die auf einer BIG BEAT EP wiederveröffentlicht worden sind.
     Neben seinem Job als LKW-Fahrer betrieb Jim Drake ein Tonstudio, in dem er für andere Leute gegen Gebühr deren Songs und Texte in einer einfachen Demo-Version aufnahm, mit der die Möchtegern-Künstler die Schallplattenfirmen abklappern konnten. Der Preis: ein Song 7 $, zwei Songs 11 $. In den frühen fünfziger Jahren schaffte es Drake sogar, eine Seite einer Single auf einem kleinen Label in Indiana zu bespielen: GAMBLIN' FURY hieß das heute verschollene Stück. Sein zweites, regionales Lebenszeichen erschien 1955, als eine Combo namens The Four Jokers Jimmy Drakes Song TRANSFUSION aufnahm, eine Fassung im Swing Stil mit etwas Boogie Piano, auf der Drake Background singt. Die Single war ein Flop, aber Drake meinte, daß mehr drin sein müßte in TRANSFUSION. Er ging in sein eigenes Studio-Kabuff und nahm den Song ein zweites Mal auf. Transfusion Nummer 2 schickte Drake unter dem Namen Nervous Norvus nach Los Angeles an den DJ Red Blanchard, der das Tape nahm und zu der dürftigen Musik einige passende Geräusche dazuschnitt. Dann spielte er TRANSFUSION in seiner Sendung...
     Nach begeisterten Reaktionen ging Blanchard mit dem Tape zu dem Indie-Label DOT, das TRANSFUSION veröffentlichte, wie es war. DOT hatte damit einen Hit. Radiostationen verboten TRANSFUSION, weil es so geschmacklos war. Dies trug sicher dazu bei, daß der Song schließlich auf Platz 8 der Billboard Hot Hundred notiert wurde. Während TRANSFUSION noch stieg, bastelten die vom großen Erfolg verblüfften Drake und Blanchard an der zweiten Single für Nervous Norvus. Die Methode war die gleiche: Drake sang, Blanchard sorgte für seine Art special effects, hier eine Art Tarzan-Schrei...
     APE CALL schaffte es immerhin bis Nummer 24 in den Charts. Es war Juli 1956 und Ape Call hatte auch eine B-Seite, die es in sich hatte...
     Nach ihrem zweiten Coup wurden Blanchard und Drake von jenem Schicksal eingeholt, das fast allen Novelty Schallplatten beschieden ist: Das Publikum hat den alten Witz nach einiger Zeit satt und sucht sich einen neuen Witz. Die dritte Single von Nervous Norvus wurde schon nirgends mehr notiert, obwohl sie einen neuen Tanz zu kreieren versuchte...

DIG

 

 

 

 

 

 

TRANSFUSION

 

 

 

 

APE CALL

WILD DOGS OF KENTUCKY

 

BULLFROG HOP

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