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Anscheinend hat Blegvad durch sein
Ansehen bei wichtigen Virgin-Musikern und wohl auch durch seine
frühe Virgin-Zeit mit Slapp Happy soviel Kredit bei der Londoner
Plattenfirma, daß eine Menge Geld auf die Karte Blegvad gesetzt
wird: trotz des kommerziellen Mißerfolges des Debüts. Bis 1985 entsteht
KNIGHTS LIKE THIS, wieder eingespielt mit der Crème der englischen
Progressiv-Rock-Szene und wieder versehen mit Geisterhänden, diktierenden
Engelszungen und arkanen Sternkarten. Virgin gibt ein Vermögen für
die Werbung aus und trotzdem floppt die Platte gewaltig. Heute ärgert
Blegvad sein erfolgloses Zugeständnis an den englischen Massengeschmack;
aber auch KNIGHT LIKE THIS ist eine Platte, für die Blegvad sich
nicht schämen muß. Blegvad geht zurück nach Amerika, und es kommt
zu dem bereits erwähnten Zwischenspiel mit den Golden Palominos
und der Zusammenarbeit mit so unterschiedlichen Musikern wie T-Bone
Burnette, Victoria Williams, Anton Fier, Syd Straw und Jakko Jakszyk.
1988 schickt das Antilles Label den glücklosen Blegvad ins Studio.
Mit KEW. RHONE. Sängerin Lisa Herman, Gary Windo, Bruder Kristoffer
Blegvad und den bereits x-mal erwähnten Jakszyk, Greaves und Fier
wird ein Nachfolgeprojekt zu KEW. RHONE. auf die Beine gestellt.
Seltsame Kreuze, weibliche Geschlechtsdrüsen, astrologische Symbole
und Zitate des amerikanischen Dichters Charles Olson garnieren ein
Opus, das aus literarischen Texten zum Thema Milch collagiert ist.
Die Musik erinnert mehr an britischen Progressive Rock der siebziger
Jahre als an KEW. RHONE., und Blegvad selbst nennt die Platte "sehr
bizarr". Die Platte trägt den Titel SMELL OF A FRIEND und erscheint
unter dem Gruppennamen The Lodge, was sicherlich zur weiteren Nichtbeachtung
des Musikers Blegvad führte.
In den Jahren 1986 bis 1989 nimmt
Blegvad, wenn er in London ist, die Hilfe seiner Freunde in Anspruch,
um eine neue Solo-Platte aufzunehmen. Ex-Henry-Cow-Mann Tim Hodgkinson
produziert die Songs von DOWNTIME, Chris Cutler bringt sie bei Recommended
heraus. Die ganze Blegvad-Mafia ist mit von der Partie. Nachts,
wenn billig oder ganz umsonst Studiozeit zu haben ist, trifft man
sich und nimmt dieses beste aller Blegvad-Alben auf. Manches entsteht
auch in Blegvads Schlafzimmer wie THE GREEN BOY.
So unterschiedlich wie die Produktionsbedingungen
und Session-Zeiten sind auch die Songs auf DOWNTIME. Experimentelles
wechselt mit potentiellen Hits, die natürlich keine werden. Aber
immerhin verhilft das positive Presse-Echo dem ewigen Verlierer
Blegvad zu einem neuen Plattenvertrag. 1990 kann der verkannte Meister
seine bisher vierte und letzte Solo-Platte für Silvertone Records
aufnehmen, KING STRUT & OTHER STORIES. Mit von der Partie: Syd Straw,
Kristoffer Blegvad, Andy Partridge, Chris Stamey, Peter Holsapple
und Anton Fier. KING STRUT ist wieder einmal sensationell und unverkäuflich.
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The Lodge
THE SONG
THE GREEN BOY
MY OBSESSION
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