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Seit 1947 existierte das Gesangssextett The Robins aus Los Angeles.
Eine Weile gehörte man zur Truppe um Johnny Otis, dann tourte der
Six-Pack mit Little Esther. Einen richtigen Hit hatten Carl Gardner,
Ty Terrell, Grady Chapman, Billy und Roy Richards sowie Bobby Nunn
erst, als sie beschlossen, das Repertoire des jungen, weißen Songwriter-Duos
Jerry Leiber und Mike Stoller zu übernehmen. SMOKEY JOE'S CAFÉ erschien
1954 auf einem kleinen Indie-Label, wurde aber ein so großer Hit
an der Westküste, daß das Atlantic-Label einstieg und die Single
gleich noch einmal herausbrachte. Der Erfolg entzweite die Gruppe.
Carl Gardner und Bobby Nunn blieben bei Leiber und Stoller, holten
sich zwei neue Mitsänger und nannten sich fortan The Coasters. Das
war im Februar 1956.
Exkurs Leiber und Stoller: Die beiden
East-Coast-Juden waren praktisch mit Schwarzen aufgewachsen und
betrachteten Rhythm'n'Blues und Jazz ganz natürlich als ihre eigene
Musik, die es galt weiterzuentwickeln. Leiber und Stoller taten
dies, indem sie die "playlets in song" erfanden. Zitat Charlie
Gillett: "(Sie) ...produzierten Songs, in denen ein Teil des
Lebens aus dem Blickwinkel und der Erfahrung einer speziellen Person
beschrieben wurde, man aber auch zu einem Fazit, vielleicht gar
zu einer 'Moral von der Geschicht' geführt wurde." Darüber hinaus
bauten Leiber und Stoller als erste Trivialhelden aus Comics und
Kriminalromanen in ihre Songs ein, eine textlich ebenso revolutionäre
Rock n Roll-Tat wie Chuck Berrys Einführung des Geographie-Songs.
Und die dritte Neuerung von Leiber und Stoller: Sie handelten einen
damals sensationellen Vertrag mit Atlantic aus. Leiber und Stoller
durften freie Produzenten bleiben, die der Firma nur das fertige
Produkt abliefern mußten. Das hieß: totale Kontrolle und die Möglichkeit,
auch noch für andere Firmen zu arbeiten. Das hieß: ökonomische und
künstlerische Freiheit. Leiber und Stoller dankten für das Vertrauen
mit Dutzenden hervorragender Songs von ON BROADWAY bis KANSAS CITY.
Zurück zu den Coasters, dem jahrelangen Hauptprojekt von Leiber
und Stoller: Das erste Jahr der Partnerschaft verlief relativ ruhig.
DOWN IN MEXICO war mäßig erfolgreich, sollte sich aber zu einem
Longseller entwickeln, was damals aber noch keiner wissen konnte.
Erst 1957 begann die Kasse zu klingeln, wenn auch nicht für die
Coasters selbst: Sie bekamen eine eher bescheidene Wochengage.
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