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Kevin Coyne Teil 1 : 2 : 3
29.6.94  
 

27. Januar 1944: In der mittelenglischen Stadt Derby wird Kevin Coyne geboren. Dreizehn Jahre später wird der Schüler der Junior School of Art sein Taschengeld als Pausensänger bei Bingo-Veranstaltungen im städtischen Hippodrom aufbessern und damit einen ersten Hinweis auf seine spätere Karriere als eigenwilliger Sänger und als einer der besten britischen Songwriter geben. Vielleicht im Repertoire: das 1978 für die LP DYNAMITE DAZE aufgenommene TAKE ME BACK TO DEAR OLD BLIGHTY.
     Englische Schnulzen, irische und schottische Folklore - nichts davon scheint Jung-Kevin sonderlich geprägt zu haben. Sein herz gehört dem gerade über den Atlantik kommenden Rock & Roll, und wie jeder echte Fan forscht er nach, wo das Zeug eigentlich herkommt und landet schließlich bei Rhythm und bei Blues, die in so vergessenen Combos wie The Vulcans und The 4 Aces gepflegt werden. Kevins eigentliches Interesse gehört allerdings der Malerei: Er studiert bis 1965 am Derby College of Art, macht sein Diplom und beginnt einen Job als Beschäftigungstherapeut in einer psychiatrischen Klinik. In den folgenden drei Jahren animiert Kevin Coyne seine Patienten, sich künstlerisch auszudrücken. Er organisiert Ausstellungen für sie und bringt etwas Leben in die medikamentös ruhig gestellte Bude. Musik macht Kevin Coyne wie jeder brave Englishman nur noch abends im Pub, wo man mal ein Lied schmettert, wenn einem danach ist.
     Erst 1968 wird die Sache wieder etwas ernster, als Kevin zusammen mit dem ehemaligen Gitarristen der Bonzo Dog Band Dave Clague die Gruppe Coyne/Clague gründet, die sich bald Siren nennen wird. Für John Peels Dandelion-Label werden zwei LPs aufgenommen, denen man nicht zu nahe tritt, wenn man sie der British Blues Explosion zurechnet, auch wenn auf einigen Stücken bereits der kommende Coyne durchscheint...
     Die Siren-LPs waren ebenso hochgelobt wie unverkäuflich; daran ändert auch das spezielle Interesse des amerikanischen Elektra-Bosses Jac Holzman nichts, der in Kevin Coyne einen möglichen Ersatz für den gerade in Paris beerdigten Jim Morrison sieht. Kevin lebt inzwischen in London und verdient sich auf dort seinen Lebensunterhalt als Sozialarbeiter, diesmal in Anstalten für Alkoholiker und Junkies. 1972 erscheint CASE HISTORY, die erste Solo-LP Kevin Coynes, wieder auf Dandelion: Die Platte ist sensationell; der Blues der Vorbilder wird durchschritten und zurückgelassen, die Stimme wird zum Instrument, völlig eigenständig, höchstens wesensverwandt mit Van und nicht Jim Morrison; die Songs haben bereits den Charakter, der auch die folgenden zwanzig Kevin-Coyne-Platten auszeichnen wird...

TAKE ME BACK TO DEAR OLD BLIGHTY

 

 

 

 

 

 

 

 

Siren
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