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Bob Dylans Begleitmusiker The Band wurden im Lauf der Zeit zu einer
eigenständige und wichtige Formation der Popgeschichte. Neil Youngs
Äquivalent zur Band steht auch in den neunziger Jahren immer noch
im Schatten des großen Meisters. Daran wird sich wohl auch in Zukunft
nichts ändern.
Der Kern von Crazy Horse fand sich
in den frÜhen sechziger Jahren in einer Gesangsgruppe in Kalifornien
zusammen, Danny and the Memories. Die Namen: Danny Whitten, Billy
Talbot und Ralph Molina, ein gebürtiger Puertoricaner, der aus New
York kommend zu den Memories stieß. Als die Beatles absahnten, beschloß
man, auch eine Band zu gründen. Molina spielte Schlagzeug, Talbot
Baß und Danny Whitten sang zur Gitarre. Zwei Gitarristen und ein
Geiger vervollständigten die Rockets, die 1968 auch ein Album mit
dem Titel WHITE WHALE aufnahmen. Man spielte alles zwischen Country
und Bluesrock und orientierte sich an Buffalo Springfield, deren
Chef-Individualist Neil Young sich mit Molina, Talbot und Whitten
anfreundete und des öfteren live bei den Rockets einstieg. Als Neil
Young Buffalo Springfield verließ, eine Solo-Platte aufnahm und
mit Crosby, Stills und Nash arbeitete, fragte er seine Rockets-Freunde,
ob sie nicht seine Livegruppe werden wollten. Young suchte den Namen
Crazy Horse aus und holte sich Talbot, Molina und Whitten auch als
Musiker für seine zweite Solo-Platte EVERYBODY KNOWS THIS IS NOWHERE
ins Studio. Der Beginn einer Männerfreundschaft.
Die Rockets stagnierten, während Crazy
Horse weiter mit Neil Young ins Studio ging und AFTER THE GOLDRUSH
aufnahm. Über Young lernten Talbot, Whitten und Molina auch Jack
Nitzsche, Nils Lofgren und Ry Cooder kennen, die zeitweise halbe
Crazy-Horse-Mitglieder wurden und 1971 ein selbstbetiteltes LP-Debüt
einspielten. Die Songs klingen heute nicht mehr so frisch wie die
Arbeiten mit Neil Young, aber welch außergewöhnlicher Songwriter
Danny Whitten gewesen ist, zeigt I DON'T WANT TO TALK ABOUT IT,
später ein Riesenhit für Rod Stewart. Slidegitarre spielt Ry Cooder.
Das Aus für die Rockets kam im November
1972, als Danny Whitten an einer überdosis Heroin starb. Sein Tod
stürzte Neil Young in tiefe Depressionen, denen auf den drei LPs
nach HARVEST Ausdruck verlieh; die Crazy-Horse-Mannschaft verfiel
in eine seltsame Mischung aus Apathie und Aktionismus. Es gab keine
Live-Auftritte mehr, dafür erschienen gleich zwei schwache Platten
mit austauschbarem Siebziger-Rock, für die man sich mit ein paar
Freunden verstärkte, darunter Rockets-Mann George Whitsell, der
als Komponist und Sänger für die fade LP LOOSE verantwortlich ist.
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Crazy Horse
DOWNHILL
Neil Young & Crazy Horse
EVERYBODY KNOWS
Crazy Horse
I DON'T WANT TO TALK ABOUT IT
Crazy Horse
ALL ALONE NOW
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