Von 1973 bis 1975 gab es Crazy Horse faktisch nicht. In diesen Jahren lernten Talbot und Molina mit Frank Sampedro einen völlig verarmten Ausreißer kennen, der sich als guter Gitarrist und Sänger entpuppte. Zusammen arbeitete man an neuen Songs, die die Drei 1975 Neil Young vorspielten. Aus einer neuen Crazy-Horse-Platte wurde zwar nichts, aber Young engagierte seine alte Rhythmus-Sektion samt neuem Gitarristen gleich für seine LPs TONIGHT`S THE NIGHT und ZUMA. Erst 1978 durften Crazy Horse mit Neil Young als Gast für RCA ins Studio gehen. Es erschien die LP CRAZY MOON, eine etwas biedere, an den frühen Neil Young erinnernde Platte, die ein kommerzielles Desaster wurde, weil RCA zu dieser Zeit vor der Pleite stand und absolut kein Geld in die Promotion von CRAZY MOON investierte.
     1979 begann mit der sensationellen Neil Young/Crazy Horse-LP RUST NEVER SLEEPS und der dazugehörigen RUST-Tournee, von der die Doppel-LP LIVE RUST und ein Konzertfilm abfielen, heute Dokumente, zu welch radikalem Umgang mit Rockmusik Crazy Horse fähig waren, wenn sie nur den richtigen Häuptling hatten.
     Seit den späten siebziger Jahren scheinen CRAZY HORSE damit zufrieden zu sein, dem Herrn und Meister Neil Young zu dienen, wenn der drei Jungs fürs Grobe braucht - auch wenn Anfang der 90er eine CD auf kleinem Label in San Francisco erschien. Alle Nicht-Crazy-Horse-Platten, auf denen Talbot, Molina oder Sampedro zu finden sind - und das sind nur sehr wenige -, stammen von Musikern aus dem weiteren Young-Umfeld. Mit Neil Young spielten sie in den achtziger und frühen neunziger Jahren folgende Platten ein: RE-AC-TOR, TRANS, LIFE, dann Pause, dann RAGGED GLORY, WELD und ARC, ein Feedback-Spektakel. Als verlängerten Sound-Arm Neil Youngs möchte man Crazy Horse nicht missen; als eigenständige Band sind sie, obwohl sie in Interviews gerne das Gegenteil behaupten, gescheitert.

***

Diskographie

Crazy Horse
GOING DOWN AGAIN

Neil Young & Crazy Horse
WELFARE MOTHERS

Crazy Horse
DANCE DANCE DANCE