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Es war wirklich Zufall: Ich suche die Musik aus für das heutige
Pop Alphabet, schau in diverse Bücher, und da steht es - gestorben
am 20.9.1973, also auf den Tag genau vor sechzehn Jahren: Jim Croce.
Als er mit dem Flugzeug abstürzt, hat er eben seinen zweiten Single-Hit
auf Platz 1 und seine LP LIFE AND TIMES ist bereits Nummer 22 in
den Charts.
Ein Hit für den toten Jim Croce, ein
noch viel größerer Hit für Frank Sinatra. Doch vor diesen Erfolg,
von dem Croce selbst nur ein halbes Jahr lang etwas hatte, hatte
der Gott der Hitparaden zehn Jahre Dürre gesetzt. Mit der Musik
angefangen hat der Italo-Amerikaner Jim Croce noch auf der Highschool.
Er spielte in einer Rock'n'Rollband, aber als er auf das College
wechselte, wechselte er auch die Musik: Jim Croce wurde Mitglied
der Spires, deren Repertoire zwischen Barbershop-Harmonie-Gesängen
und Woodie Guthrie wechselte.
Die Verehrung von Ramblin' Jack Elliott,
Sonny Terry oder Cisco Huston und ein dementsprechend großes Repertoire
an Protest- und Folksongs brachte Jim Croce ein beträchtliches Arbeiterklasse-
Image am College ein, das er speziell bei Mädchen gut einzusetzen
wußte. Eine am College produzierte Platte der Spires, aufgenommen
1963, tat ein übriges. Jim Croce sah ein, daß er auf dem Weg
zum Folk-Star war und schloß sich dem American Hootenany Festival
an, das mit einem internationalen Folk-Programm durch die USA tingelte.
1965 schloß Croce das College ab und wurde für ein Jahr von
einer nationalen Studentenvereinigung nach Afrika und in den Nahen
Osten geschickt, um dort als Musteramerikaner aufzutreten. Die prätentiösen
Songs jener Jahre erspare ich uns. Ein Vorgriff in die Siebziger...
Zurück in Pennsylvania nimmt Jim Croce
die erste Platte unter eigenem Namen auf. Als Vorbilder nennt er
Gordon Lightfoot und Tom Rush. Sein Geld verdient er aber eher als
Komponist kleiner Werbespotmusiken, was ihn so ärgert, daß er diese
durchaus gut bezahlten Jobs bald nicht mehr annimmt und beschließt,
sich als Vollblutproletarier, die er aus seinen Songs ja bestens
kennt, durchs Leben zu schlagen. Er heiratet und jobbt als Anstreicher
und Arbeiter im Steinbruch. 1968 überreden ihn alte Freunde nach
New York zu gehen.
Jim Croce spielt in Greenwich Village,
was ihm 1969 seinen ersten Vertrag mit einer großen Firma einbringt.
Capitol veröffentlicht CROCE, einer der größeren Flops in der Firmengeschichte.
Jim Croce kehrt zurück nach Pennsylvania. Seine Abneigung gegen
New York wird er in Dutzenden von Songs ausleben.
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Jim Croce
BAD BAD LEROY BROWN
The Spires
THIS LAND IS MY LAND
Jim Croce
WORKING AT THE CARWASH BLUES
Jim Croce
COUNTRY GIRL
Jim Croce
BOX #10
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