Die Synthie-Türme, Beep-Geräusche, Rückwärtsspulen und Bandschlaufen, das ganze hyperwissenschaftliche Robot-Getue der New-Wave-Maschinenmenschen konterkariert der clevere Thomas Dolby, der auf dem LP-Debüt THE GOLDEN AGE OF WIRELESS selbst noch als Mad Scientist der Popmusik posierte, mit einer völlig neuen Image-Taktik: Der kühne Forscher auf Expedition, der Natursucher, der Esoteriker, der Öko-Warner, der Fake-Ethno-Prophet. Die Reise geht quer über den Dancefloor nach Innen.
     Gestützt wurde das etwas riskante Unternehmen durch die hochkommerzielle Single HYPERACTIVE und einem exzellentem Video, die Thomas Dolby als einen der ersten weißen Rapper zeigen.
     Versehen mit dem guten Groove ist Dolby Mitte der achtziger Jahre in den USA gelandet, wo er zusammen mit George Clinton an dessen LP SOME OF MY BEST JOKES ARE FRIENDS arbeitet - wenn auch mit mäßigem Erfolg. Dann ruft die Filmindustrie und Dolby beglückt die Welt mit dem Soundtrack zu dem Ken-Russel-Film GOTHIC. 1988, also vier Jahre nach THE FLAT EARTH, erscheint Solo-LP Nummer 3, Titel ALIENS ATE MY BUICK. Aber die Popwelt scheint das Junggenie vergessen zu haben: Obwohl die Platte sehr straight und sehr clever daherkommt, will niemand mehr die kleinen Trash-Operetten hören. Besonders schade ist es um die George-Clinton-Nummer HOT SAUCE.
     Nach ALIENS scheint Thomas Dolby wieder im Filmgeschäft tätig gewesen zu sein; in Steven Spielbergs HOOK konnte man etwa einen Dolby-Song hören. 1992 kommt ASTRONAUTS & HERETICS auf den Markt, teils gelungen verpoppte Cajun-Musik, teils ziemlicher Schlock, den auch Gäste wie Jerry Garcia, Bob Weir oder Eddie Van Halen nicht zu retten vermögen. THE FLAT EARTH bleibt vorerst das Meisterwerk des Thomas Morgan Dolby Robertson.

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Diskographie

THE FLAT EARTH

MULU THE RAINFOREST

HYPERACTIVE

HOT SAUCE