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Nachdem der volltrunkene Ray Sawyer aus seiner Corvair geschweißt
worden war und ein Jahr in Kliniken verbringen mußte, schien es
vorbei zu sein mit den Chocolate Papers, einer Rockband aus New
Jersey, die sich durch die Truck Stops zwischen Jersey und Virginia
gespielt hatte. Doch das genagelte Bein und die Klappe über dem
verlorenen Auge von Sänger Ray verhalfen der Gruppe zu einem neuen
Namen und einem neuen Image: Man war jetzt Dr. Hook & The Medicine
Show und 1969 verkuppelte sie Manager Ron Haffkine mit Shel Silverstein,
der gerade die Musik zu dem Dustin Hoffman-Film WHO IS HARRY KELLERMAN
AND WHY IS HE SAYING THOSE TERRIBLE THINGS ABOUT ME? schrieb und
eine Band brauchte. Das Team Dr.Hook/Silverstein schlug ein wie
eine Bombe, der Song THE BALLAD OF LUCY JORDON war ein Instant Hit...
Shel Silverstein war im Gegensatz
zu Ray Sawyer und seiner Medicine Show bereits seit langem eine
feste, wenn auch freakige Größe im Mediengeschäft. 1932 in Chicago
geboren, machte sich Silverstein zuerst als Cartoonist für den Playboy
einen Namen; daneben schrieb er Kinderbücher und Songs und Drehbücher
für Hollywood. 1959 erschien seine erste Platte, eingespielt im
Greenwich Village mit der Red Onion Jazz Band und versehen mit dem
kauzigen Titel HAIRY JAZZ. 1962 folgte INSIDE FOLK MUSIC für das
noch frische Elektra Label und eine längere Beziehung zum Folk Revival,
speziell zu den New Christy Minstrels. Silversteins weitere LP-Titel
verraten schon, daß er der heiligen Sache Folk Music mit dem für
ihn typischen zynischen Witz begegnete, allerdings gepaart mit eindeutigen
moralischen und politischen Standpunkten: DRAIN MY BRAIN und I'M
SO GOOD I DON'T HAVE TO BRAG.
Anfang 69 schrieb Silverstein den
Song A BOY NAMED SUE, gleich und auf der Stelle Johnny Cashs erfolgreichste
Single - und die meistgehaßte bei eingefleischten Cash-Fans. Außerdem
aus Silversteins Feder: die Filmmusik zu dem Mick Jagger-Streifen
NED KELLY, deren deutsche Fassung die Stimme von Bruce Low statt
der von Outlaw Waylon Jennings featured. Nach dem Erfolg von THE
BALLAD OF LUCY JORDON, Ende der siebziger Jahre nochmals ein Monsterhit
für Marianne Faithful, vertiefte sich die Zusammenarbeit zwischen
Silverstein und Dr. Hook: Fast alle Medicine Show-Songs der frühen
Jahre stammten von Shel Silverstein, der immer neue skurile Abenteuer
für Figuren wie Roland, den Roadie, Gertrud, das Groupie, Penicillin
Penny oder den Monterey Jack ersann...
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THE BALLAD OF LUCY JORDAN
MONTEREY JACK
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