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Dr. Hook & The Medicine Show Teil 1 : 2 : 3
10.1.96  
 

Nachdem der volltrunkene Ray Sawyer aus seiner Corvair geschweißt worden war und ein Jahr in Kliniken verbringen mußte, schien es vorbei zu sein mit den Chocolate Papers, einer Rockband aus New Jersey, die sich durch die Truck Stops zwischen Jersey und Virginia gespielt hatte. Doch das genagelte Bein und die Klappe über dem verlorenen Auge von Sänger Ray verhalfen der Gruppe zu einem neuen Namen und einem neuen Image: Man war jetzt Dr. Hook & The Medicine Show und 1969 verkuppelte sie Manager Ron Haffkine mit Shel Silverstein, der gerade die Musik zu dem Dustin Hoffman-Film WHO IS HARRY KELLERMAN AND WHY IS HE SAYING THOSE TERRIBLE THINGS ABOUT ME? schrieb und eine Band brauchte. Das Team Dr.Hook/Silverstein schlug ein wie eine Bombe, der Song THE BALLAD OF LUCY JORDON war ein Instant Hit...
     Shel Silverstein war im Gegensatz zu Ray Sawyer und seiner Medicine Show bereits seit langem eine feste, wenn auch freakige Größe im Mediengeschäft. 1932 in Chicago geboren, machte sich Silverstein zuerst als Cartoonist für den Playboy einen Namen; daneben schrieb er Kinderbücher und Songs und Drehbücher für Hollywood. 1959 erschien seine erste Platte, eingespielt im Greenwich Village mit der Red Onion Jazz Band und versehen mit dem kauzigen Titel HAIRY JAZZ. 1962 folgte INSIDE FOLK MUSIC für das noch frische Elektra Label und eine längere Beziehung zum Folk Revival, speziell zu den New Christy Minstrels. Silversteins weitere LP-Titel verraten schon, daß er der heiligen Sache Folk Music mit dem für ihn typischen zynischen Witz begegnete, allerdings gepaart mit eindeutigen moralischen und politischen Standpunkten: DRAIN MY BRAIN und I'M SO GOOD I DON'T HAVE TO BRAG.
      Anfang 69 schrieb Silverstein den Song A BOY NAMED SUE, gleich und auf der Stelle Johnny Cashs erfolgreichste Single - und die meistgehaßte bei eingefleischten Cash-Fans. Außerdem aus Silversteins Feder: die Filmmusik zu dem Mick Jagger-Streifen NED KELLY, deren deutsche Fassung die Stimme von Bruce Low statt der von Outlaw Waylon Jennings featured. Nach dem Erfolg von THE BALLAD OF LUCY JORDON, Ende der siebziger Jahre nochmals ein Monsterhit für Marianne Faithful, vertiefte sich die Zusammenarbeit zwischen Silverstein und Dr. Hook: Fast alle Medicine Show-Songs der frühen Jahre stammten von Shel Silverstein, der immer neue skurile Abenteuer für Figuren wie Roland, den Roadie, Gertrud, das Groupie, Penicillin Penny oder den Monterey Jack ersann...

THE BALLAD OF LUCY JORDAN

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

MONTEREY JACK

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