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1972 erschien das Silverstein-Album
FREAKIN' AT THE FREAKER'S BALL, das einzige, das je in Europa veröffentlicht
wurde und das zur Kultausstattung jeder Plattensammlung gehört.
Selbstverständlich steuerten Dr. Hook & The Medicine Show einen
Großteil der Musik bei. Ende der siebziger Jahre dünnte die Kollaboration
zwischen Silverstein und Dr. Hook aus; der Glatzkopf verlegte sich
wieder mehr auf Drehbücher, seine überaus erfolgreichen Kinderbücher
und auf Cartoons, auch wenn gelegentlich noch eine LP unter seinem
Namen erscheint.
Gleich die zweite Platte von Dr. Hook
& The Medicine Show, SLOPPY SECONDS aus dem Jahr 1972, war der kommerziell
erfolgreichste Longplayer, zumindest in den Staaten. Wieder stürmte
eine jener typischen Silverstein-Balladen die Singles-Charts, von
der man nicht wußte, wie ernst ihre Herz-Schmerz-Überdosis gemeint
war. Oder besser: Die Ironie wurde so knochentrocken vorgetragen,
daß man sie einfach überhören konnte, wenn man wollte.
SYLVIA'S MOTHER wurde gefolgt vom
größten Promotion-Coup der Gruppe: Dr. Hook & The Medicine Show
karikierten in einem Silverstein-Song eine Band, die alles erreicht
hat - außer einem Foto auf der Titelseite der amerikanischen Musikzeitschrift
ROLLING STONE. Selbstverständlich ließ sich das Magazin nicht lange
bitten: am 29. März 1973 war es soweit.
Leider nagte an all den offensichtlich
witzig gemeinten Songs von Dr. Hook & The Medicine Show der berühmte
Zahn der Zeit. Über Ray Sawyers raspeliger Stimme, dem hysterischen
Gehabe der Band und den Texten von Silverstein vernachlässigte die
Medicine Show die Musik. Nur die Balladen haben die Jahrzehnte relativ
unbeschadet überstanden.
Auch Ray Sawyer schien das Problem
erkannt zu haben. 1975 legte er eine unbetitelte Solo-LP vor, danach
wurde das "Medicine Show" aus dem Gruppennamen gestrichen, die Plattenfirma
gewechselt, der Anteil der Silverstein-Songs zurückgefahren und
die Musik umgekrempelt. Leider wählte die Combo aber zuerst slicken
Rock, dann Phillysound-ähnliche Disco-Klänge als Vehikel. Verärgert
erinnerte sie ein Kritiker anläßlich der LP PLEASURE AND PAIN an
die Hook-eigene Textzeile, daß der Weg vom Dschungel in den Zoo
oft recht kurz sei. Dr. Hook waren zwar noch einige Hit-Singles
beschieden, von denen das sexistische WHEN YOU'RE IN LOVE WITH A
BEAUTIFUL WOMAN noch die beste war, aber die Karriere der Gruppe
führte über immer kleiner werdende Labels immer weiter nach unten,
bis sich die diskographischen Spuren 1988 verlieren. Trotzdem, nett,
euch gekannt zu haben...
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Shel Silverstein
POLLY IN A PORNY
SYLVIA'S MOTHER
COVER OF THE ROLLING STONE
THE WONDERFUL SOUP STONE
WHEN YOU'RE IN LOVE WITH A BEAUTIFUL
WOMAN
Diskographie
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