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Eddie Hinton Teil 1 : 2
13.3.96  
 

Du hast mit ziemlicher Sicherheit eine Platte zu Hause, auf der er Gitarre spielt. Und mit ziemlicher Sicherheit hast du seinen Namen trotzdem noch nie gehört: Eddie Hinton.
     Manchmal genügt sich Mühe geben alleine doch nicht: Um mehr über Eddie Hinton herauszufinden, als hier zu lesen ist, hätte es schon eines kleinen Wunders bedurft. Zu peripher scheint die Leistung dieses Mannes von Popgeschichtsschreibern und Enzyklopädisten eingeschätzt worden zu sein, zu unzugänglich und zu schwierig und zu krank war der Man himself, glaubt man einem Kollegen und Hinton-Fan wie Robert Gordon, der einige Zeit auf einem verdreckten Motel-Bett neben Hinton gesessen ist, wie gelähmt, scheint es, von dem verwirrten und verwirrenden Zustand dieses Musikers, für dessen viertes Album VERY BLUE HIGHWAY er die liner notes schreiben sollte. Nein, niemand weiß viel zu sagen über Eddie Hinton, höchstens, daß er allein war, krank, ein Genie, zu Zeiten ein Wilder. Und ich möchte hinzufügen: auf mindestens einer seiner Platten der fleischgeworden perfekte Rhythmusgitarrengott auf sechs Saiten. Andere nennen ihn noch "den weißen Otis Redding", den "Mann der 1000 Schreie", den "letzten der weißen Soul-Sänger" oder den "Mystery Man".
     Eddie Hinton wurde am 15. Juni 1944 in Tuscaloosa, Arizona, geboren. Anfang der sechziger Jahre finden wir ihn zusammen mit Duane Allman in einer Band namens The 5 Men-Its. Geld verdient wird allerdings im Studio: Hinton und Allman bildeten zusammen mit Jimmy Johnson, Roger Hawkins und Tommy Cogbill die Studio-Crew des Fame-Studios in Muscle Shoals, Alabama. Man veredelte dort die Aufnahmen von Arthur Alexander, Joe Tex, Wilson Pickett, Aretha Franklin, Etta James oder Irma Thomas, bis sich gegen Ende der sechziger Jahre Duane Allman zu den Allman Brothers verabschiedete und Eddie als Leadsänger mitnehmen wollte. Doch Eddie Hinton zog die vermeintliche Sicherheit der Studioarbeit vor und wechselte mit den verbleibenden Fame-Leuten zum Muscle Shoals Sound Studio, wo die Legende vom multirassischen Supersoul weitergepflegt wurde. In den heute noch mit Ehrfurcht genannten Muscle Shoals Sound Studios suchten und fanden Menschen den perfekten Soul-Teppich, mit dem die eigene Karriere wieder aufgemöbelt werden sollte, Leute wie Cher, Elvis Presley, Ronnie Hawkins, Boz Scaggs oder Dusty Springfield, bis hin zu Menschen, die Soul ohnehin drauf hatten wie Solomon Burke, die Staples Singers, Wilson Pickett oder Otis Rush. Einige der zurecht legendären Sessionmusiker halfen Eddie Hinton auch auf seinen ersten beiden Solo-LPs, deren erste, VERY EXTREMELY DANGEROUS allerdings erst 1978 erschien, gefolgt von der 86er LETTERS FROM MISSISSIPPI...

IT'S ALL RIGHT

 

 

 

 

 

SAD AND LONESOME

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

LETTERS FROM MISSISSIPPI

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