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Billie Holiday (Fortsetzung) Teil 1 : 2
 

     Spätestens ab 1942 ist Billie Holiday ein Star. Auftritte in den Clubs der 52nd Street, im Metropolitan Opera House und der Carnegie Hall, in den von George Wein geleiteten Nobelhotels in Boston. Eine Filmrolle zusammen mit Louis Armstrong. Ein eigenes Orchester. Eine triumphale Europatournee 1954. Aber da war und ist immer das Heroin.
     Auch nach der Trennung von Lester Young bleibt Billie Holiday eine starke Trinkerin und Fixerin. Ab 1945 treten immer wieder schwere Depressionen auf. 1946 kommt sie kurz ins Gefängnis, selbstverständlich wegen Drogenbesitz. Ihre Arbeitserlaubnis für New York wird aberkannt und ihr bis zu ihrem Tod nicht wieder zurück gegeben. Dafür, man denke an ihr Ende, läßt sie die Polizei in den Staaten fast vor und nach jedem Konzert durchsuchen: Sie müssen sie wirklich gehaßt haben.
     Daß die Alkohol- und Drogenexzesse zusammen mit jeder Menge Zigaretten ihre Stimme verändert haben, ist klar. Sie wurde tiefer, bekam ein anderes Vibrato, die Leichtigkeit und der spielerische Umgang mit den Texten trat zurück zugunsten einer fast klassisch zu nennenden Einfachheit. Bis 1956/57, bis Billie Holiday ihre Biographie LADY SINGS THE BLUES diktiert hat und die Heirat mit ihrem geldgierigen Manager Louis McKay ihr die letzten Kräfte kostet, bis in diese späten fünfziger Jahre sind die meisten Aufnahmen von Billie Holiday einzigartige Blues- und Souldokumente.
     Ehemann Louis McKay versorgt Billie Holiday mit Drogen und Arbeit, und ist ansonsten damit beschäftigt, das Geld mit anderen Mädchen durchzubringen. 1958 schickt er Billie wieder auf Europatournee. Das Publikum pfeift sie gnadenlos aus. Die Depressionen und der Heroinkonsum nehmen zu. Dazu kommt die ständige Angst vor der Polizei. 1959 steht Billie Holiday ein letztes mal im Studio, zusammen mit dem Orchester Ray Ellis. Eingespielt wird biedere Unterhaltungskonfektion aus drei Jahrzehnten. Frank Sinatras Erfolge scheinen Vorbild zu sein. Von einigen großartigen Momenten abgesehen ist Billie Holidays Vortrag ein Trauerspiel.
     So sollte man Billie Holiday aber nicht in Erinnerung behalten. Fast ihr ganzes Leben lang war sie ganz vorne, ganz oben und diese Billie Holiday gilt es zu hören...

HE'S FUNNY THAT WAY

 

 

 

 

 

 

 

STRANGE FRUIT

 

 

 

 

WHEN IT'S SLEEPY TIME

 

I LOVE MY MAN

 

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