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Mountain Teil 1 : 2
27.11.91  
 

Als Cream sich Ende der sechziger Jahre auflösten, entstand so manches Supergrüpplein, das das musikalische und kommerzielle Erbe von Clapton, Bruce und Baker antreten wollte. Eines davon hieß Mountain...
     Initiator des Mountain-Projekts war Felix Pappalardi, Produzent der letzten drei LPs von Cream und damit hauptverantwortlich für die Metamorphose des britischen Blues zum Hard Rock. Dabei kam Pappalardi aus einer ganz anderen Ecke: In den frühen Sechzigern war der New Yorker ein ausgewiesener Folkie, zu finden auf Platten von Joan Baez, Tom Rush, Gordon Lightfoot, Tom Paxton, Buffy Sainte Marie, John Sebastian und Fred Neil, dessen Lied von den Delphinen in den Versionen von Tim Buckley, Dave Grainey oder Billy Bragg bis heute gegenwärtig ist. Doch 1969 standen die Zeichen auf knüppelhart, und das Cream-Erbe mußte man ja nicht unbedingt Blind Faith und Clapton alleine überlassen. So präsentierte Landgutbesitzer und Rolls-Royce-Fahrer Pappalardi der Öffentlichkeit einen neuen Wundergitarristen, der aus Feedback Melodien machen konnte und zwei Zentner schwer war: Leslie West. Richtiger Name: Leslie Weinstein, geboren 1945, musikalische Vergangenheit: Sänger und Gitarrist der Vagrants, eine Gruppe, die ich in keinem Nachschlagewerk finden konnte, und außerdem mit Pappalardi zusammen versteckt hinter dem Pseudonym Jolliver Arkansaw, die es auch auf eine Platte gebracht haben. Aus Jolliver Arkansaw wurde Mountain, als Corky Laing sein Schlagzeug und Steve Knight die Keyboards aufbaute...
     Mit MISSISSIPPI QUEEN knackten Mountain im Juni 1970 die amerikanischen Top Twenty und etablierten sich, LP auf LP produzierend, als die Vorreiter einer ganzen Flut von heavy Bands. Als Hausnummer seien nur Grand Funk Railroad genannt. Allerdings war der kommerzielle Erfolg nicht vergleichbar mit dem des Band-Vorbildes Cream. Pappalardi, der Mountain auf dem eigenen Label Windfall herausbrachte, wollte dies ändern, indem die Stücke immer länger und live immer lauter wurden. Tracks von 31 oder 24 Minuten Länge sind auf Mountain-Platten keine Seltenheit. Kritiker-Interesse und Publikumsresonanz ließ aber trotzdem nach, und Leslie West und Corky Laing begannen sich zu fragen, ob es nicht am egozentrischen Chef des Projekts, an Felix Pappalardi liegen könnte. Laing stieg als erster aus; West folgte. Zusammen mit Jack Bruce wurde West, Bruce & Laing aufgemacht, eine ebenfalls laute und nicht sehr erfolgreiche Cream-Kopie mit kurzer Lebensdauer, deren Debüt-Platte 1972 erschien. Trotzdem fand Leslie West auch 1973 noch Zeit mit Pappalardi und zwei neuen Bergsteigern als Mountain auf Tournee durch Japan zu gehen, dem Land, wo man mit Deep Purple zusammen als gottgleiche Wesen verehrt wurde. Dort aufgenommen: die Live LP TWIN PEAKS.

THE GREAT TRAIN ROBBERY

 

 

 

 

 

 

 

MISSISSIPPI QUEEN

 

 

 

 

 

 

 

 

BLOOD OF THE SUN/GUITAR SOLO

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