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Als Cream sich Ende der sechziger Jahre auflösten, entstand so
manches Supergrüpplein, das das musikalische und kommerzielle Erbe
von Clapton, Bruce und Baker antreten wollte. Eines davon hieß Mountain...
Initiator des Mountain-Projekts war
Felix Pappalardi, Produzent der letzten drei LPs von Cream und damit
hauptverantwortlich für die Metamorphose des britischen Blues zum
Hard Rock. Dabei kam Pappalardi aus einer ganz anderen Ecke: In
den frühen Sechzigern war der New Yorker ein ausgewiesener Folkie,
zu finden auf Platten von Joan Baez, Tom Rush, Gordon Lightfoot,
Tom Paxton, Buffy Sainte Marie, John Sebastian und Fred Neil, dessen
Lied von den Delphinen in den Versionen von Tim Buckley, Dave Grainey
oder Billy Bragg bis heute gegenwärtig ist. Doch 1969 standen die
Zeichen auf knüppelhart, und das Cream-Erbe mußte man ja nicht unbedingt
Blind Faith und Clapton alleine überlassen. So präsentierte Landgutbesitzer
und Rolls-Royce-Fahrer Pappalardi der Öffentlichkeit einen neuen
Wundergitarristen, der aus Feedback Melodien machen konnte und zwei
Zentner schwer war: Leslie West. Richtiger Name: Leslie Weinstein,
geboren 1945, musikalische Vergangenheit: Sänger und Gitarrist der
Vagrants, eine Gruppe, die ich in keinem Nachschlagewerk finden
konnte, und außerdem mit Pappalardi zusammen versteckt hinter dem
Pseudonym Jolliver Arkansaw, die es auch auf eine Platte gebracht
haben. Aus Jolliver Arkansaw wurde Mountain, als Corky Laing sein
Schlagzeug und Steve Knight die Keyboards aufbaute...
Mit MISSISSIPPI QUEEN knackten Mountain
im Juni 1970 die amerikanischen Top Twenty und etablierten sich,
LP auf LP produzierend, als die Vorreiter einer ganzen Flut von
heavy Bands. Als Hausnummer seien nur Grand Funk Railroad genannt.
Allerdings war der kommerzielle Erfolg nicht vergleichbar mit dem
des Band-Vorbildes Cream. Pappalardi, der Mountain auf dem eigenen
Label Windfall herausbrachte, wollte dies ändern, indem die Stücke
immer länger und live immer lauter wurden. Tracks von 31 oder 24
Minuten Länge sind auf Mountain-Platten keine Seltenheit. Kritiker-Interesse
und Publikumsresonanz ließ aber trotzdem nach, und Leslie West und
Corky Laing begannen sich zu fragen, ob es nicht am egozentrischen
Chef des Projekts, an Felix Pappalardi liegen könnte. Laing stieg
als erster aus; West folgte. Zusammen mit Jack Bruce wurde West,
Bruce & Laing aufgemacht, eine ebenfalls laute und nicht sehr erfolgreiche
Cream-Kopie mit kurzer Lebensdauer, deren Debüt-Platte 1972 erschien.
Trotzdem fand Leslie West auch 1973 noch Zeit mit Pappalardi und
zwei neuen Bergsteigern als Mountain auf Tournee durch Japan zu
gehen, dem Land, wo man mit Deep Purple zusammen als gottgleiche
Wesen verehrt wurde. Dort aufgenommen: die Live LP TWIN PEAKS.
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THE GREAT TRAIN ROBBERY
MISSISSIPPI QUEEN
BLOOD OF THE SUN/GUITAR SOLO
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