Als Ende 1980 die zweite Rough-Trade-Platte WE ARE TIME erschien, eine Zusammenstellung von Demos und Live-Aufnahmen, die lustigerweise zugänglicher klangen als die regulären Studioproduktionen, gab es die Pop Group nicht mehr. Sie wurden zuletzt gesehen auf einer Anti-Atom-Demonstration am Trafalgar Square, wo Mark Stewart versuchte, die Menschenmassen gegen das Verteidigungsministerium zu führen und damit nachzuholen, was nach Meinung vieler Mick Jagger ein Jahrzehnt vorher feigerweise unterlassen hatte, als ihm die Fans im Hyde Park zu Füßen lagen.
     Die eigentliche Karriere von The Pop Group war kurz, aber heftig. Sie machten uns klar, was wildgewordene Bürgersöhnchen vermögen, wenn sie keine Kompromisse machen: jede Menge Wind, einen Haufen Lärm, zarte Momente der Schönheit, einen neuen Blick auf die Dinge. The Pop Group waren und sind für mich eine der besten britischen Bands aller Zeiten, was sich dem Ungläubigen vielleicht eher erschließt, wenn man betrachtet, was aus dieser Gruppe hervorgegangen ist: Mark Stewart kollaborierte mit dem On-U-Sound-Label als Mark Stewart + the Mafia und beherbergte in seiner Wohnung einen gewissen Tricky, dessen TripHop ohne diese WG-Vergangenheit wohl ein anderes Gesicht trüge. Gareth Sager und Bruce Smith gründeten Rip, Rig & Panic, die entpolitisiertere Variante der Pop Group mit größeren Jazz-Einflüssen mit Querverbindungen zu den New Age Steppers, beides die Homebases für Superstar Neneh Cherry. Bruce Smith spielte außerdem bei den Slits, Public Image, Soul II Soul und Björk. Simon Underwood stürmte die Charts mit seiner Gruppe Pigbag; heute managt er asiatische HipHop-Gruppen. Jon Waddington war mit den furiosen Maximum Joy zugange; heute spielt er bei Normal 2000. Die Pop Group wurde also postum ihrem Namen nicht nur auf ironische Art und Weise gerecht.

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Diskographie

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