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The Rising Sons wurden 1964 gegründet und lösten sich 1966 nach
einer Single wieder auf. Und: Taj Mahal und Ry Cooder waren mit
von der Partie.
Taj Mahal lebte 1964 in Cambridge,
Massachusetts und mit ihm musizierten damals spätere Pop-Giganten
wie Geoff und Maria Muldaur, Pigpen von Grateful Dead, Richard und
Mimi Farina und Al Wilson von Canned Heat. Im Sommer dieses Jahres
tauchte ein junger und gut ausgebildeter Gitarrenpicker namens Jesse
Lee Kincaid in Cambridge auf, jammte mit den Folkies um Taj, erzählte
Wundergeschichten über Kalifornien und einen 17 Jahre jungen Gitarristen
namens Ry Cooder, der schon mit Jackie DeShannon und anderen Pop
Stars im Studio gewesen war und in Los Angeles darauf warten würde,
daß ein paar angetörnte Musikliebhaber mit ihm eine echt klasse
Band auf die Beine stellen würden. Taj hörte den Beatnik-Ruf der
Straße und schlug sich mit Kincaid durch ins gelobte Land. In Los
Angeles traf man auch mit Ry Cooder zusammen und hatte schnell einen
ersten Gig: E-Gitarre spielen auf einem Verkaufsstand der Firma
Martin. So kam der elektrifizierte Folk in die Welt und The Rising
Sons zu einem Plattenvertrag mit Columbia, nachdem mit Ed Cassidy,
später Spirit, und Gary Marker ein Schlagzeuger und ein Bassist
gefunden waren. Der Schliersee/Biersee in seiner amerikanischen
Version: IF THE RIVER WAS WHISKEY.
1964/65 waren die großen Plattenfirmen
recht unbeholfen im Umgang mit Rockmusik. Niemand in den Chefetagen
hatte eine Ahnung, was mit dem Lärm anzufangen sei. Singles waren
das Pop-Format. Columbia hatte genau zwei Rockbands unter Vertrag:
Paul Revere und seine Raiders und The Byrds. Es gab einen Produzenten,
den 22jährigen Terry Melcher. Der bekam nun den Auftrag, aus zwei
Folkies, zwei Jazzern und einem Beatles-Epigonen eine Band zu machen,
die für den Country-Blues das gleiche leisten sollte, was die Byrds
in kommerzieller Hinsicht für Dylan und die Folkmusik getan hatten:
die Rising Sons sollten die weitgehend unbekannte Musik aus Amerikas
Süden hitparadentauglich machen. Das Konzept war ebenso einfach
wie überzeugend: entweder ganz langsam spielen oder ganz schnell
und hart spielen. Die Kompositionen von Robert Johnson, Blind Willie
McTell oder Willie Dixon hielten das aus, nicht aber die Handgelenke
von Ed Cassidy, der den STATESBORO BLUES live einmal so schnell
und so lang spielen mußte, daß sein Arm im Gips endete. Ed verließ
die Combo der Wahnsinnigen und wurde durch Kevin Kelley ersetzt,
einen Cousin von Chris Hillman. Die erste und letzte Single der
Rising Sons: CANDY MAN
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TULSA COUNTY
IF THE RIVER WAS WHISKEY
CANDY MAN
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