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Slapp Happy Teil 1 : 2 : 3
7.8.91  
 

Was wurden sie nicht alles genannt: die Champions des Naiv-Rocks, die Erfinder des Zöllner-Rousseau-Sounds, die Zukunft des Canterbury-Pops: Slapp Happy.
     Peter Blegvad wurde 1951 in New York geboren und wuchs in Connecticut auf. In einem Interview erwähnt Blegvad, daß er die Hälfte seines Lebens in England zugebracht habe: Also ist anzunehmen, daß es Familie Blegvad um 1960 herum irgendwie auf die Insel verschlug. 1972 gründete Blegvad mit dem Keyboardspieler Anthony Moore und der Hamburger Sängerin Dagmar Krause die Gruppe Slapp Happy. Krause hatte bereits eine kleine Karriere als Front-Girl der City Preachers und als Brecht/Weill-Diseuse auf der Reeperbahn hinter sich. Slapp Happy wollten eine Band ohne Rhythmusgruppe sein, ein halb-offenes Projekt, das andere Musiker integrieren könnte. Erste Aufnahmen entstanden mit der deutschen Prä-Industrial-Band Faust, die von ihrem Andy Warhol Uwe Nettelbeck in einem Bauernhof auf wilder Mann getrimmt wurden. Blegvad erinnert sich: "Das war einfach ein Haufen wirrer Hippies, die auf dem Land lebten und seltsame Musik machten. Eine Menge Songs haben wir im Bett aufgenommen: Gitarre einstöpseln, Kopfhörer aufsetzen, Mikro aufstellen und ab." Via Faust kam ein Vertrag mit der Polydor zustande und noch 1972 erschien SORT OF. SORT OF ist ein sehr witziges, gelungenes Album, das einerseits dem Anspruch von Slapp Happy gerecht wird, zeitgenössische Popmusik zu parodieren, andererseits sind die Songs auch aus sich heraus stark genug, um einen die zwanzig Jahre seit ihrem Erscheinen vergessen zu lassen.
     1980 veröffentlichte Recommended Records eine Nachpressung von SORT OF. Man zahlte den Kaufpreis ein. Und als genügend Geld durch diese Vorkassen-Aktion beisammen war, wurde SORT OF ein zweites Mal und in neuem Cover aufgelegt. Zeitgleich erschienen auch noch 72er Slapp-Happy-Demos als ACNALBASAC NOOM oder CASABLANCA MOON und eine einseitig bespielte Single als Geschenk für die Subskribenten.
     Aber zurück zur Frühgeschichte von Slapp Happy: 1973 gingen Moore und Krause nach Asien, um bei einem Film mitzuwirken: L'ANNIVERSAIRE DU SINGE von David Larcher. Blegvad blieb in Europa und da Polydor kein Interesse an Slapp Happy und an Faust mehr zeigte, schien das Alternativ-Label Virgin, das gerade in London gegründet wurde, ein guter Platz für die beiden Gruppen vom Bauernhof zu sein. 1974 erschien das Virgin-Debut mit dem Bandnamen als Titel, SLAPP HAPPY. Im gleichen Jahr mischte Blegvad auf der vierten und letzten Faust-LP mit und ging mit den Deutschrockern auf England-Tournee. "Ich mußte mehr Preßlufthammer spielen als Gitarre", ein Blegvad-Zitat, das darauf hindeutet, daß er sich als Songwriter einfach nicht genügend gefordert fühlte.

Peter Blegvad
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