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Suicide Teil 1 : 2
1.7.92  
 

Die Gruppe: Suicide. Ihre Mitglieder: Martin Rev und Alan Vega. Ihre Vorbilder: Elvis Presley bei den SUN-Sessions, Velvet Underground und The Stooges. Ihre Nachahmer: Soft Cell, Gary Numan, Human League, Devo, OMD und Flying Lizards. Ihr Verdienst: das erste und radikal-minimalistischste Synthie-Vokal-Duo der Popmusik.
     Martin Rev war Keyboarder in einer Freejazz-Gruppe, Alan Vega fertigte nach einer Laufbahn als Penner und Kleinkrimineller Neonskulpturen in der Lower East Side, als die beiden sich 1971 beim Living Artists Project in einem Abbruchhaus kennenlernen und und eine Band gründen. Nicht-Musiker Vega soll singen, Tastenmann Rev soll trommeln, und ein inzwischen vergessener Gitarrist soll für den Rock sorgen. Gitarrist geht, Suicide bleiben. 1972 haben Rev und Vega ihren ersten Auftritt. Zusammen mit Wayne County und Jonathan Richman spielen Suicide im Mercer Arts Center in Manhattan. Suicide werden später der kurzen Glam-Rock-Mode zugeordnet und sind zusammen mit den New York Dolls zu sehen und zu hören. Im CBGBs und Max's Kansas City sind Rev und Vega zusammen mit Television und Blondie eher am richtigen Ort. Rev bedient längst nicht mehr die Felle, sondern Tasten und Knöpfchen an billigen Orgeln, Synthesizern und Rhythmusmaschinen; Vega hängt seine Stimme in die brummende, summende, scheppernde Suicide-Maschine. Live hört sich das so an: HARLEM II
     Nachdem 1977 ihre von Marty Thau ermögliche Debüt-LP auf dem Red Star Label erschienen ist, tragen Suicide ihren Sound auf die Live-Bühnen der Welt. Im Vorprogramm von Clash, Pretenders, Cars und Elvis Costello erwartet sie 1978: "der Wahnsinn, die Hölle, ein Inferno. Die Kids drehten durch. Es ist wirklich lebensgefährlich, auf die Bühne zu gehen. Der Boden war voller Spucke und Bier. In Toronto warfen sie noch eine Viertelstunde Flaschen und Büchsen nach der Orgel, nachdem wir schon gegangen waren." Dabei übersehen die Zuhörer, wie zärtlich gestimmt, wie nachgerade hitverdächtig die reduzierten Songs von Suicide sein konnten.
     SWEETHEART, BE BOP KID, LAS VEAGS MAN, GHOST RIDER, FRANKIE TEARDROP, RADIATION - so reduziert wie die Musik sind auch die Titel der Suicide-Songs, eingedampfte Americana, wahre Suppendosen. Doch die Gewalt und die Ablehnung außerhalb New Yorks schüchtern Rev und Vega so ein, daß sie ihre zweite LP von Cars-Mann Ric Ocasek produzieren lassen, dessen Freundschaft zu Suicide bis zum heutigen Tage anhält. Der mondäne Zweitling erscheint 1981 unter den eigenen Namen Martin Rev/Alan Vega und SUICIDE wird nur noch als Albumtitel benutzt. Ermutigt durch ihre Akzeptanz durch andere Musiker erhofft sich das Duo den kommerziellen Durchbruch.

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HARLEM II

 

 

 

 

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