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Preisfrage: Aus welchem Jahr stammt folgendes Zitat? "Ein Mietwohnblock
in Stepney. Die drei männlichen Mitglieder (der Gruppe) befinden
sich in einer Wohnung voller altmodischer Plastikmöbel und Bergen
verwunschener Schallplatten aus den goldenen 50er Jahren, haufenweise
Cocktail-Jazz-Platten, authentischer Salsa, Musik für Völkerkundler.
Eine aufgesetzte Tin-Pan-Allley-Mutation Charlie Parkers quält sich
aus den Partylautsprechern." Nein, das ist nicht der Living Room
von Stereolab, Mike Flowers oder anderen Mittneunziger Hipstern,
das ist 1980 und wir besuchen Bow Wow Wow...
Was genau ist da los? Punk neigt sich
auf der Insel seinem kreativen Ende zu. Sex Pistols-Impressario
Malcolm McLaren hilft seiner damaligen Lebensgefährtin Vivian Westwood
beim Kleiderrumtragen. Aus dem großen Rock & Roll Schwindel ist
er gerade ausgestiegen worden: Die Branche will nichts von ihm wissen.
Da passieren mehrere Dinge fast gleichzeitig: Ein Fernsehsender
fragt bei McLaren an, ob er einen Film über den Niedergang der Plattenindustrie
machen will. Ein cooler, schwarzer Bodybuilder verläßt mit einem
Ghettoblaster auf der Schulter ein Lokal, als man ihn bittet, die
Musik leiser zu stellen. McLaren wird Zeuge dieser alltäglichen
Szene. Und dann klingelt das Telephon und Adam Ant ist dran: Er
will von Malcolm McLaren wissen, wie er ein Popstar werden könnte.
Etwas später in einer anderen Ecke der großen Stadt: Ein Bekannter
von McLaren hört in einer Chemischen Reinigung ein Schulmädchen
bei den Liedern aus dem Radio mitsingen, während sie die kleinen
Abholzettel auf die Hosen und Jacken pinnt. Alles klar?
Also, McLaren will den Film machen,
aber keinen Dokumentarfilm. Lieber eine Spielhandlung mit so einem
coolen Schwarzen. Kein Punk. Kein New Wave. Lieber doch kein cooler
Schwarzer. Lieber ein eleganter, junger Club-Hipster, ein Errol
Flynn des Tanzbodens, eine Kombination aus Streetcredibility und
Saturday Night Fever, hmm, lieber doch kein Club-Hipster, der womöglich
Verträge lesen kann und Ansprüche stellt. Also wird Adam Ant gefeuert,
um solo zu kurzem Starruhm zu gelangen, seine Band behalten, das
Mädchen aus der Reinigung zum Vorsingen geholt und - zack - eine
Ideologie gebastelt, die alles unter einen Hut bringt: Die Plattenindustrie
ist am Ende. Tonbandpiraterie verdirbt ihr das Geschäft. Da sind
Teenager auf den Straßen, ein Heer von Teenagern mit Ghettoblastern
groß wie Bazookas, die wollen keine Plattensammlung mehr, die wollen
Spaß. Und zwar umsonst. Fürchte dich, EMI, und nimm mich unter Vertrag,
mich, Malcolm McLaren, den Mann, der dich in aller Welt zum Gespött
gemacht hat, als ich dir die Sex Pistols erst untergeschoben, dann
wieder rausgeleiert habe. Denn ich habe eben die Hymne dieser neuen
und unheimlichen und garantiert weltrevolutionären Bewegung verfaßt:
C30, C60, C90, GO! Kommt natürlich erst einmal alles nur als Cassette
auf den Markt; die LP zum Single-Preis. Die Menge machts...
Undsoweiterundsofort: EMI wollte nicht
schon wieder der Dumme sein und hat die Widersprüche in McLarens
Gesabber überhaupt nicht bemerkt, sondern 50 000 Pfund überwiesen.
Und später noch einmal die gleiche Summe. Die Hymne erschien...
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T.V. SAVAGE
DO YOU WANNA HOLD ME
C30, C60, C90, GO!
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