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HAPPY SAD verkauft sich nicht mehr
besonders. Als das Gerücht umgeht, daß Elektra von Warner Brothers
gekauft werden soll, verfällt Tim Buckley in hektische Aktivität.
Er will seine Freiheiten nutzen, solange es sie gibt. BLUE AFTERNOON
erscheint bereits auf dem Warner Label Straight, dann - als letzte
Produktion für Elektra - bringt Tim Buckley LORCA heraus. Sein erstes
Meisterwerk: epische Musik für Pop-Verhältnisse, alle Songs acht
Minuten und länger. Er verliert Fans aus der frühen Zeit, aber er
sichert sich einen Platz in der Popgeschichte...
Doch auch LORCA ist nur eine Vorstufe
für den ganz großen Wurf, der dem Künstler Tim Buckley gelingt und
dem Popstar Tim Buckley das Genick bricht. 1970 erscheint STARSAILOR.
Freund Beckett ist wieder mit von der alkohol- und drogenschwangeren
Partie und nur noch ein einziger Song erinnert an alte Folk-Tage...
1970: Meist unter Heroin-Einfluß und ständig besoffen hat Tim Buckley
mit dem Album STARSAILOR die Möglichkeiten seiner Sangeskunst bis
an die äußersten Grenzen getrieben, die die Plattenindustrie damals
zuließ. Buckley glaubt sich geschützt durch seine früheren kommerziellen
Erfolge und durch den künstlerischen Wert seiner Arbeit: "Miles
Davis hat fünfzehn Jahre lang nicht allzu viele Platten verkauft,
aber sein Label hat diese Platten veröffentlicht, einfach, weil
es nur einen Miles Davis gibt. Ich möchte mich nicht mit Miles vergleichen,
aber außer mir gibt es niemanden, der so singt oder so schreibt
wie ich. Und wenn sie mich keine Platten machen ließen, wäre die
ganze Plattenindustrie nichts wert..."
Buckley glaubt an ein Massenpublikum,
das die Nase voll hat von Hippie-Balladen und bereit ist, den nächsten
Schritt zu tun, hin zu Ligeti, Mingus, Davis, Stockhausen, Neue
Musik meets Popgeschichte. Evolution durch qualitative Einschüchterung.
STARSAILOR war in den Ohren der Fans
nicht Tim Buckleys SERGEANT PEPPER, sondern sein Altamont: ein Desaster.
Auf Platte hat ihm ein Teil der Mothers of Invention beigestanden,
live präsentiert sich Buckleys STARSAILOR Band noch um ein halbes
Dutzend Studio-Cracks wie Stick-Erfinder Emmerett Chapman erweitert.
Und ist die Platte anno 70 schon ein Skandal, die Tour muß ein Super-Skandal
gewesen sein: Die Bläser aus der Zappa-Schule improvisieren über
Skalen, wie Miles Davis es zehn Jahre früher vorgemacht hat, die
anderen versuchen mitzuhalten und oben drüber improvisiert Tim Buckley
mit Texten in Suaheli oder er singt stundenlang die Trompetenparts
mit: Die Zuhörer, gekommen um ein traurig-schönes Folk-Konzert zu
hören, stürmen samt und sonders aus den Sälen. Tim Buckley ist in
kürzester Zeit bankrott und muß seine Musiker nach Hause schicken.
Ende.
Im Nachhinein gehört findet sich auf
STARSAILOR ein Stück, das bereits in die Zukunft Tim Buckleys weist,
in den dritten und letzten Teil seiner Karriere...
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ANONYMOUS PROPOSITION
MOULIN ROUGE
THE HEALING FESTIVAL
DOWN BY THE BORDERLINE
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