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Tim Buckley (Fortsetzung) Teil 1 : 2 : 3 : 4
 

     Nach dem totalen STARSAILOR-Fiasko schreibt sich Tim Buckley 1970 an der Universität Los Angeles ein, studiert balinesische und japanische Musik, gibt später Vorlesungen und Kurse in "Ethnischer Musikgeschichte". Nebenher fährt er Taxi, ist eine Weile der Chauffeur von Sly Stone, schreibt zwei Drehbücher, die allerdings nicht angenommen werden, spielt mit Robbie Krieger von den Doors zusammen Theater - Albee und Sartre - heiratet ein zweites Mal, kommt von seiner Heroin-Sucht los, auch wenn er Jack Daniel's Black Label treu bleibt. Tim Buckley fängt sich, geht nicht drauf wie sein Freund Morrison, und 1972 gibt ihm Warner die Chance zu einem Comeback. Tim Buckley kalkuliert eiskalt, schmeißt seine Kunst-Vorstellungen über Bord, läßt sich die Haare schneiden und geht ins Studio: Funk ist angesagt, weißer Funkrock mit Isaac-Hayes-Einschlag, Los Angeles Swamp Rock, eindeutig Bordell Rock mit Titeln wie MOVE WITH ME, GET ON TOP oder SWEET SURRENDER. Chrissie Hynd zu der LP GREETINGS FROM LA: "Mein Hirn kam mir zu den Ohren raus, als der Traum meiner jungfräulichen Nächte plötzlich losbellte: Baby, wälz' dich rauf auf mich..." Und Tim Buckley selbst: "Ich war in neun Blaxploitation Movies, habe vier Schundromane über scharfe Neger und alle Rock-Zeitschriften gelesen und festgestellt, daß keines dieser sogenannten Sexidole wie Jagger oder Morrison jemals was wirklich Geiles gesagt haben. Da meine bisherigen Platten zu geheimnisvoll waren, kriegt ihr diesmal was eindeutiges. Soviel zum Thema Verlorene Unschuld."
     Hat Tim Buckley mit STARSAILOR seine Folk-Gemeinde vergrault, verliert er mit GREETINGS FROM LA die progressive Fraktion. Erst Ende 1973 holt ihn Frank Zappa wieder ins Studio und läßt ihn auf seinem DisCreet-Label die LP SEFRONIA und später, 1974, LOOK AT THE FOOL aufnehmen - zwei Platten, die für einen Tim Buckley schwach sind, aber immer noch besser als alles, was ein Mitch Ryder oder Roger Chapman je gemacht haben. SEFRONIA enthält mit dem Titelstück einen Versuch, an LORCA anzuknüpfen...
     Auf SEFRONIA wechseln Rocksongs mit Folk-orientierten Stücken - ein halbherziger Versuch, es allen recht zu machen. Zeichen der Orientierungslosigkeit: jede Menge schlecht gewählter Cover-Versionen. Die Kritiken sind so mäßig wie die Verkaufszahlen.
     1974 geht Tim Buckley noch einmal auf England-Tournee - ohne größeren Erfolg. Er feuert seinen langjährigen Manager Herb Cohen und nimmt LOOK AT THE FOOL auf. Sein Plattenvertrag mit DisCreet wird nicht verlängert. Trotzdem ist Tim Buckley optimistisch. Zurück in den Staaten sind die Hallen plötzlich wieder voll. Regisseur Hal Ashby bietet ihm eine Film-Hauptrolle an. Eine Plattenfirma möchte ein Live-Doppel-Album finanzieren. Buckley selbst arbeitet an einer Vertonung eines Joseph-Conrad-Romans...

MAKE IT RIGHT

 

 

 

SEFRONIA – THE KING'S CHAIN

 

DOLPHINS

 

 

 

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