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Holy Modal Rounders Teil 1 : 2 : 3
27.3.00  
 

Call me beatnik, but don't call me gone - die Musik der Holy Modal Rounders.
     Ach, goldene Zeiten der Greenwich Village Boheme: In den Fenstern der Coffee Houses hingen Schilder wie "Peyote for sale" und Antonia schlief erst mit Steve Weber, dann mit Peter Stampfel, dann traf der eine auf den anderen: zwei verwandte Seelen, mit Antonia drei, die sich da im Jahr 63 über den Weg liefen. Peter Stampfel war 25 und stammte aus Wisconsin; Weber war 21 und aus Pennsylvania, genauer: aus Bucks County, aus dem, wer wüsste es nicht, haha, auch Michael Hurley stammt und auch ein gewisser Robin Remaily, ein Freundestrio, das Musik machte, Drogen nahm und Scheunen anzündete, während Stampfel ernster und intellektueller und vernünftiger war, studieren wollte, von der Uni flog, zur Country Fiedel griff und die Harry Smith Anthologie auswendig lernte. Die unergründlichen Wege des Schicksals und des Drogennachschubs führte die beiden ins Herz der Bohème, nach Manhattan, wo das Haupthaar bereits den Hemdkragen berühren durfte und erste Beatles-Singles im Radio gespielt wurden. Peter Stampfel und Steve Weber wurden ein Paar - und Weber, der bereits über so schöne Pseudonyme wie Rinky-Dink Steve, the Tinhorn oder Teddy Boy Forever verfügte, brachte nacheinander folgende Gruppennamen ins Spiel: The Total Quintessence Stomach Jumpers, Flotsam Warp & Jetson Woof, Fast Lightning Kumquat & Rinky Dink Steve, Wild Blue Yonder & Teddy Boy Forever, The Absolute Reality Fast Steppers, Orville Swamp Bucket & Prescott Dregs, The Total Modal Rounders und schließlich und immer wieder The Holy Modal Rounders, als welche sie 1963, einen Tag vor Kennedys Ermordung, ein erstes Album für Prestige einspielten...
     Das Ungewöhnliche an den Holy Modal Rounders war natürlich nicht ihre neo-folkistische Verehrung für die Country- und Bluesmusik der Schellack-Zeit, sondern ihre weitgehende Verachtung für jegliche Authentizität, die mit dieser Musik verbunden sein sollte. Stampfel beschrieb 1964 ihren Arbeitsprozess wie folgt: "Wir erfinden Songs. Wir erinnern uns an Songs. Wir vergessen Songs und erfinden neue." Im selben Text schrieb Peter Stampfel, wie gesagt der Intellektuelle im Duo, so erstaunliche Dinge wie: "Die Massenkommunikationsmittel werden in Bälde die ganze Welt so eng zusammen bringen wie es heute die Staaten der USA sind. Eine weltweite Populärmusik steht praktisch vor der Tür." Oder: "Man sollte diese neuen Rocksachen mal als Fiddle-Tune spielen." Das machten die Holy Modal Rounders dann auch mehr als einmal. Oder sie griffen auf die Songwriter-Künste ihres Freundes Michael Hurley zurück, über den alles Wissenswerte im dritten Zündfunk-Popalphabet-Buch zu finden ist. Hier von der zweiten Rounders-LP das kurze Hurley-Stück JUNCO PARTNER.

Holy Modal Rounders
BOUND TO LOSE

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Holy Modal Rounders
LONG JOHN

 

 

 

 

 

Holy Modal Rounders
JUNCO PARTNER

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