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Call me beatnik, but don't call me gone - die Musik der Holy Modal
Rounders.
Ach, goldene Zeiten der Greenwich
Village Boheme: In den Fenstern der Coffee Houses hingen Schilder
wie "Peyote for sale" und Antonia schlief erst mit Steve Weber,
dann mit Peter Stampfel, dann traf der eine auf den anderen: zwei
verwandte Seelen, mit Antonia drei, die sich da im Jahr 63 über
den Weg liefen. Peter Stampfel war 25 und stammte aus Wisconsin;
Weber war 21 und aus Pennsylvania, genauer: aus Bucks County, aus
dem, wer wüsste es nicht, haha, auch Michael Hurley stammt und auch
ein gewisser Robin Remaily, ein Freundestrio, das Musik machte,
Drogen nahm und Scheunen anzündete, während Stampfel ernster und
intellektueller und vernünftiger war, studieren wollte, von der
Uni flog, zur Country Fiedel griff und die Harry Smith Anthologie
auswendig lernte. Die unergründlichen Wege des Schicksals und des
Drogennachschubs führte die beiden ins Herz der Bohème, nach Manhattan,
wo das Haupthaar bereits den Hemdkragen berühren durfte und erste
Beatles-Singles im Radio gespielt wurden. Peter Stampfel und Steve
Weber wurden ein Paar - und Weber, der bereits über so schöne Pseudonyme
wie Rinky-Dink Steve, the Tinhorn oder Teddy Boy Forever verfügte,
brachte nacheinander folgende Gruppennamen ins Spiel: The Total
Quintessence Stomach Jumpers, Flotsam Warp & Jetson Woof, Fast Lightning
Kumquat & Rinky Dink Steve, Wild Blue Yonder & Teddy Boy Forever,
The Absolute Reality Fast Steppers, Orville Swamp Bucket & Prescott
Dregs, The Total Modal Rounders und schließlich und immer wieder
The Holy Modal Rounders, als welche sie 1963, einen Tag vor Kennedys
Ermordung, ein erstes Album für Prestige einspielten...
Das Ungewöhnliche an den Holy Modal
Rounders war natürlich nicht ihre neo-folkistische Verehrung für
die Country- und Bluesmusik der Schellack-Zeit, sondern ihre weitgehende
Verachtung für jegliche Authentizität, die mit dieser Musik verbunden
sein sollte. Stampfel beschrieb 1964 ihren Arbeitsprozess wie folgt:
"Wir erfinden Songs. Wir erinnern uns an Songs. Wir vergessen Songs
und erfinden neue." Im selben Text schrieb Peter Stampfel, wie gesagt
der Intellektuelle im Duo, so erstaunliche Dinge wie: "Die Massenkommunikationsmittel
werden in Bälde die ganze Welt so eng zusammen bringen wie es heute
die Staaten der USA sind. Eine weltweite Populärmusik steht praktisch
vor der Tür." Oder: "Man sollte diese neuen Rocksachen mal als Fiddle-Tune
spielen." Das machten die Holy Modal Rounders dann auch mehr als
einmal. Oder sie griffen auf die Songwriter-Künste ihres Freundes
Michael Hurley zurück, über den alles Wissenswerte im dritten Zündfunk-Popalphabet-Buch
zu finden ist. Hier von der zweiten Rounders-LP das kurze Hurley-Stück
JUNCO PARTNER.
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Holy Modal Rounders
BOUND TO LOSE
Holy Modal Rounders
LONG JOHN
Holy Modal Rounders
JUNCO PARTNER
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