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Die Rettung kam in Gestalt des Erfinders
Robert Moog, der gerade die ersten Synthesizer, riesige Stöpselmaschinen
zur Erzeugung elektronischer Klänge, an den Mann zu bringen versuchte.
Den ersten Einsatz eines Moog in der Geschichte der Popmusik können
zwar die Monkees für sich verbuchen; der erste Erfolg gehörte aber
Gershom Kingsley. Er kaufte 1969 für 3.000 Dollar so ein Monstrum,
installierte es in seinem Studio und spielte dem Impressario Sol
Huron MY YIDDISH MAMA darauf vor. Huron buchte Kingsley sofort in
die Carnegie Hall, sorgte für etwas Fernsehpromotion und am 30.
Januar 1970 stellte Gershom Kingsley der Welt The First Moog Quartet
vor, das von allen Musikritikern sofort als der letzte Dreck verrissen
wurde, aber Kingsleys Karriere erst so richtig brummen ließ. Zusammen
mit Perrey bastelte er die LP KALEIDOSCOPIC VIBRATIONS: SPOTLIGHT
ON THE MOOG zusammen - ein Hit.
Nach KALEIDOSCOPIC VIBRATIONS trennte
sich das Erfolgsduo: Jean-Jaques Perrey veröffentlichte bis heute
noch weitere LPs mit Titeln wie MOOG INDIGO, MOOG SENSATIONS oder
MOOG IS MOOG. Seit 1970 lebt Perrey wieder in Frankreich.
Gershom Kingsley blieb seiner Vielseitigkeit
treu, moogte immer wieder mal für John Cage und für Waschmittelhersteller,
schrieb ein CONCERTO FOR MOOG und tourte mit dem First Moog Quartet
um die Welt. Besonders erschreckend dürfte SHABBAT FOR TODAY sein,
eine etwa 1969 entstandene Art Rock-Gottesdienst für Synagogen.
Auf Gold stieß Gershom Kingsley 1971, als er in zwei Minuten eine
kleine Nummer abmoogte, die neben dem DRITTEN MANN THEMA von Anton
Karas und WINCHESTER CATHEDRAL von Geoff Stephens, beide übrigens
im Kingsley-Programm, zu den großen One-Hit-Wundern der Popgeschichte
gehören: Popcorn, weltweit das erfolgreichste Instrumentalstück
der siebziger Jahre mit über 500 Coverversionen.
Natürlich war und ist POPCORN die
Pest, weil der ursprüngliche manische Reiz der Kingsley-Arbeiten
einer harmlosen Novelty-Nettigkeit weichen mußte, aber es tröstet,
daß die Nachzieher wie SAUERKRAUT, CRACKER JACKS oder COLD DUCK
nie an den Erfolg des Vorbildes POPCORN heranreichen konnten.
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Perrey/Kingsley
STRANGERS IN THE NIGHT
The Popcorn Makers
POPCORN
Perrey/Kingsley
JUNGLE BLUES FROM JUPITER
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