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KRS-One Teil 1 : 2 : 3
17.9.97  
 

Er hat keinen sympathischen Flow, aber ein immenses Reimtalent; er hat die Stimme eines Kettenhundes und die Dynamik eines Ziegelsteins, aber seinem Charisma kann sich keiner entziehen. Er war einst New School, ist jetzt Old School und eigentlich No School, denn er ist nicht der Mann, über den geschrieben wird, sondern der Mann, der selbst Geschichte schreibt: KRS-One, hier mit seiner Autobiographie...
     Erste Zuckungen: The Celebrity Three aus der South Bronx lebten vom Wünschen: "Celebrity" war weit entfernt, nur das "Three" stimmte: ein Mädchen, das rappte; ein Typ, den die Familie so schlecht und recht durchfütterte und ein Kerl, der im Asyl pennte. Aber die Drei hatten einen Song, ADVANCE, dann sogar ein Label, dann einen Streit, dann kein Label, dann waren's nur noch zwei und Winter, Scott LaRock und KRS-One, eigentlich Kris Parker, und der schrieb STOP THE VIOLENCE für das neue alte Duo, das sich jetzt Boogie Down Crew nannte. Die Crew sollte 1985 ihre Stimmen hinhalten für einen bereits fertigen Track auf dem kurzfristig sehr erfolgreichen Sleeping Bag Label, wurde aber von Label und Produzent nach Strich und Faden über den Tisch gezogen und erkannte, daß es neben der künstlerischen Seite auch noch die Geschäftsseite zu kontrollieren galt - aus der Crew wurde Boogie Down Productions. Und Boogie Down Productions wandte sich 1985 dem allseits beliebten Geographie-Dissing zu, seit Chuck Berry ein legitimer Trick, um sozusagen über den Lokalteil auf die Titelseite zu gelangen. KRS-One und Scott LaRock beleidigten jedenfalls aus Leibeskräften die Rapper aus Queens, die schmähten wiederum die Bronx, und so ging es hin und her und wohl auch Richtung Vergessenheit, wären da nicht auch Tracks gewesen, die ästhetisch und inhaltlich einen anderen Ton anschlugen.
     CRIMINAL MINDED von 1987 war eine innovative Bombe. Auch wenn sich einige Tracks heute sehr selbstgestrickt und primitiv anhören, so wurden hier erstmals seit Grandmaster Flash wieder ernste Themen des Gettos zu den Beats gefügt, die wiederum gerne Richtung Reggae gingen und via Sampling die schwarze Musikgeschichte in gewohnt tabubrecherischer Manier kreuz und quer plünderte, sodaß im gleichen Stück Dub, Reggae, Rap, via Afrika Bambataa hoffähig gemachte Kraftwerk, Schweinerockgitarren und gletscherkalte Pulp-fiction-Texte zu hören waren. Speziell die Heimholung des Chauvinismus-Schurken James Brown geht auf die Kappe von Boogie Down Productions, besonders deutlich in dem Stück POETRY.

THE COMMENTARY

 

OUTTA HERE

 

 

 

 

 

 

9MM GOES BANG

 

 

 

 

 

POETRY

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