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Gary McFarland Teil 1 : 2 : 3
12.8.02  
 

Jemand nannte ihn "das erwachsene Wunderkind" – Gary McFarland, Arrangeur, Vibraphonist und Komponist. Im Nachtmix heute sein Portrait.
     Gary McFarland wurde 1933 in Los Angeles geboren, wo er wohl auch seine Kindheit verbrachte, denn in einem Interview sagt McFarland: "Ich war etwa acht, als ich das erste Mal Boogie Woogie hörte, auf einem Sender in Los Angeles. Das Programm hieß "America Dances" und Boogie Woogie war die erste Musik, die mich gefühlsmäßig wirklich berührte." Mit 17 jobbte McFarland in Oregon beim Holzschlagen, wohl kurz vor der Zeit, als er dort im Nordwesten der USA aufs College ging. 1954 war er dann schon beim Militär und auch musikalisch aktiv: stationiert in Oklahoma lernte und spielte er Trompete, Posaune und Klavier. 1958 forderten ihn andere Musiker auf, ernsthaft Musik zu studieren und Gary McFarland schaffte es mit seinen 25 Jahren an die Berklee School of Music nach Boston und an die Lenox School of Jazz. Dort unterrichtete gerade als Gastdozent John Lewis vom Modern Jazz Quartet, der aus einem Anfänger innerhalb eines einzigen Jahres einen kommenden Superstar des Jazz zu formen in der Lage war. 1960 arrangierte McFarland bereits für Bob Brookmeyer und Gerry Mulligan, übertrug ein Broadway Musical ins Jazzformat und komponierte und arrangierte fast eine komplette LP für Anita O’Day, damals eine der ganz Großen der jazzigen Unterhaltungsmusik. Sein Förderer John Lewis ließ den Endzwanziger immer wieder für sich arbeiten, und der schien keine Probleme zu haben, für Giganten wie Jim Hall, Eric Dolphy oder Gunther Schuller zu arrangieren und zu komponieren, hier als Mitglieder des Orchestra USA, aufgenommen 1962 und ein Flagschiff der sogenannten Third Stream-Bewegung im Jazz.
     Gary McFarlands Karriere begann also relativ spät, aber dafür in der ersten Liga der eher konservativen Jazz-Kreise; die Freejazz-Revolution, die mächtigen Hard Bop-Exkurse, neue Notationssysteme und frische Möglichkeiten der kollektiven Improvisation waren allesamt nichts für die Welt des Gary McFarland, der Zeit seines Lebens eher an der distinguierten Eleganz zwischen Broadway und Duke Ellington, von Fischgrät-Sakko und graumeliertem Haar interessiert war, too old to rock’n’roll, too young to die, hier auf dem Höhepunkt seiner quasi akademischen Karriere als Komponist und Arrangeur, als er für ein Konzert in der Philharmonic Hall des New Yorker Lincoln Center an namhaften New Yorker Jazzmusikern zusammentrommeln durfte, wen er wollte. Clark Terry, Bob Brookmeyer, Zoot Simms, Sam Brown und ein halbes Dutzend anderer Kollegen übten tagelang die impressionistisch anmutenden Klangfärbereien McFarlands ein und führten sie am 6. Februar 1966 mit großem Erfolg auf.

McFarland/Szabo
SIMPATICO

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Orchestra USA
GRAND ENCOUNTER

 

 

 

 

 

McFarland Orchestra
WINTER COLORS

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