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Moondog Teil 1 : 2 : 3
4.4.90  
 

Heute: Moondog alias Louis Thomas Hardin, über 1,90 m groß, weißes, langes Haar, weißer Vollbart, bodenlanges Gewand.
     "Diese Komposition wurde 1952 zu ersten Mal aufgenommen. Sie heißt nicht nur THEME, es ist mein THEME, mein Thema, meine musikalische Unterschrift..."
     Louis T. Hardin wird 1916 in Kansas geboren. Er wächst in Wyoming auf und geht in Missouri zur Highschool. Vater Hardin ist Prediger und Farmer, den es nie lange an einem Platz hält. Mit fünf Jahren spielt Louis Hardin zum ersten Mal mit Percussionsinstrumenten herum und zwar in einem Indianerreservat bei einer Sonnen-Zeremonie. An der Highschool nimmt er Schlagzeug-Unterricht. Mit 13 hantiert er mit Dynamit. Eine Zündkapsel explodiert und Louis Hardin wird blind. Er schließt seine Highschool-Ausbildung auf einer Blindenschule ab, auf der er Unterricht erhält in Geige, Orgel, Klavier und Musiktheorie. "Aber eigentlich ist alles, was ich über Musik weiß, selbst erlernt. Ich habe jedes verfügbare Braille-Buch über Musik gelesen und gehört, gehört, gehört. Musik findet in meinem Kopf statt. Meine Kompositionen schreibe ich ohne ein Instrument zu benutzen."
     1943 geht Louis Hardin nach New York, um dort seine Musik zu veröffentlichen. Neben der oben beschriebenen Tracht trägt er noch einen Speer und einen Wikingerhelm. Er stellt sich jeden Tag in die 52nd Street, damals Zentrum des Bebop, trommelt, sagt seine kurzen Gedichte auf, verkauft Abzüge seiner Kompositionen. Die Musiker werden schnell auf ihn aufmerksam. Benny Goodman trifft sich mit Hardin, Leonard Bernstein nimmt ihn mit zu Toscanini und den New Yorker Philharmonikern. 1947 legt sich Louis T. Hardin den Namen Moondog zu, in Erinnerung an einen seiner Hunde, der besser den Mond anheulen konnte, wie jeder andere Hund. Einer von Moondogs regelmäßigen Gesprächspartnern ist Charlie Parker, dem Moondog eine Komposition widmet, als er von Parkers Tod hört. Obwohl es stellenweise wie Jazz klingt, ist die gesamte Musik auskomponiert, da Moondog bis heute alles ablehnt, was über tonale Musik hinausgeht und seine strengen Vorstellungen von Wohlklang und Gesetzmäßigkeiten der Musik verletzen könnte. 12-Ton-Hasser Moondogs Komposition LAMENT 1 - BIRD'S LAMENT.
     Anfang der fünfziger Jahre werden erste Aufnahmen von Moondogs Musik gemacht. Er steht aber weiterhin auf den Straßen New Yorks herum und wird zu einer Art Sehenswürdigkeit. Musikalisch findet Moondog seine Form: den Kanon, eine Form, der er fast alle seine Kompositionen unterwirft. Und Moondog ist produktiv: Sein 50er Jahre Output wird auf mehr als 500 Titel geschätzt.

Moondog
THEME

 

 

 

 

Moondog
MAYBE

 

 

 

 

 

 

 

Moondog
LAMENT 1

 

 

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