Vor der Immediate-Zeit, Oldham war gerade mal 20 Jahre alt, lebte er seinen Phil-Spector-Wahn auf dem Decca-Label aus. Als Manager der Stones hatte er Narrenfreiheit und die nutzte er für eine Art Easy-Listening-Beatplatten, deren teilweise aus den Stones, teilweise aus wilkürlich wechselnden Sessionmusikern zusammengewürfelte Besetzung er The Andrew Loog Oldham Orchestra, gerne auch "with Chorus" nannte. Zuerst nahm das Orchestra nur Single-B-Seiten auf, die absichtlich lahm waren, um ja nicht von der A-Seite abzulenken. Da aber niemand die A-Seiten von Oldham-Acts wie Cleo oder Jeanie & the Redheads hören wollte, dehnte Oldham seine "Orchester" genannten Beat-Bemühungen auf ganze LPs aus, die 16 HIP HITS, THE ROLLING STONES SONGBOOK oder EAST MEETS WEST hießen und ebenfalls keinerlei Erfolg hatten, obwohl sich Oldham mit Titeln wie 365 ROLLING STONES (ONE FOR EVERY DAY OF THE YEAR) oder THERE ARE BUT FIVE ROLLING STONES die größte Mühe gab, Stones-Fans für seine Produkte zu interessieren. Kongenial ergänzt wurde Oldham in seiner Schlock-Produktion zeitweise von Kim Fowley, dessen "Es gibt keinen 2. Take, also haut rein"-Arbeitsstil wir bereits 1964 auf einem besonders unverschämten HOUSE OF THE RISING SUN-Rip-Off hören können...
     Am 30. September 1967 lösten die Stones ihre Partnerschaft mit Oldham und begaben sich ganz in die Klauen Allen Kleins. Oldham verfolgte lustlos sein Immediate-Projekt weiter, bis er wieder einmal sein Vorbild Phil Spector kopierte und sich mit Mitte 20 in Rente zurückzog: Jedesmal, wenn SATISFACTION im Radio gespielt wird, klingelt es auch bei Andrew Loog Oldham in der Kasse, wenigstens etwas. In den 70er und frühen 80er Jahren lebte Oldham an der amerikanischen Westküste und tauchte gelegentlich als Produzent von Acts wie Bobby Womack, Donovan oder Marianne Faithfull wieder auf. In den 80er Jahren verlegte Oldham sein Arbeitsgebiet nach Südamerika, wo er mit den "argentinischen Rolling Stones" Compania Ilimitada lokalen Erfolg hatte. Gelengentlich hört man von Gruppen namens Slide oder The Werewolves, die von Oldham betreut werden und an so renommierten Orten wie dem Münchner Feierwerk auftreten. 1995 veröffentlichte er eine Abba-Biographie - das war's, scheinbar. Denn nun ist sein Name durch den Verve-Skandal erneut in aller Munde...

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Diskographie

THE RISE OF THE BRIGHTON SURF

THE LAST TIME