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Sie heißen Eric Wrixon, Alan Henderson, Pat McAuley, Billy Harrison,
Ronnie Millings, Jackie McAuley, Peter Bardens, Joe Baldi, Terry
Noon, Ray Elliott, John Wilson, Jim Armstrong, David Harvey, Mike
Brown, Joe Hanratty oder Eric Bell. Okay, letzterer spielte dann
bei Thin Lizzy, aber verdammt: Wer sind die restlichen 15 Kerle?
Die restlichen 15 Typen waren SIE.
Und SIE waren nichts ohne IHN. Und er war Van Morrison, und sie
waren THEM.
George Ivan Morrison wurde am 31.
August 1945 in East Belfast, Nordirland geboren. Sein Vater war
ein introvertierter Werftarbeiter, der statt Schnulzen lieber Hank
Williams, Howlin' Wolf oder Lead Belly hörte; die Mutter war mehr
eine Partymaus, die aber urplötzlich zu den Zeugen Jehovas konvertierte
und Klein-Ivan mit in den Tempel nahm. Das Söhnchen war nicht nur
deswegen ein Sonderling im katholisch-protestantisch geteilten Belfast:
in der Schule, auf der Straße sprach er kaum mit jemandem, grüßte
nie, zog seinen Kopf ein und ignorierte sogar seine Mutter, wenn
er sie auf der Straße mit anderen Menschen reden sah. Mit drei Jahren
will George Ivan Morrison ein spirituelles Erlebnis beim Hören von
Mahalia Jackson gehabt haben, ein Gefühl der Loslösung vom Körper,
des Transzendierens in einen anderen, ekstatischen Bereich der Schönheit
und des Glücks. Vermutlich hat er damals beschlossen, nie etwas
anderes als Musik zu machen. Aktiv begann er mit 11, als Lonnie
Donnegan Skiffle Musik in Großbritannien modern machte; das war
wenigstens so ähnlich wie der Sound, den er von seinem Vater her
kannte. Dieser kaufte ihm eine billige Gitarre und ein Lehrbuch,
das Ivan die Songs der Carter Family näher brachte.
Zwei Jahre lang skiffelte er sich
durch diverse Combos und Schulfeste, bis Jimmy Giuffres Saxophonspiel
und eine vakante Bläserstelle in einer lokal erfolgreichen Skiffle-Gruppe
Ivan auf viertelprofessionelles Level brachte. Ab 1960 nannten sich
die Vier The Monarchs. Ivan hatte die Schule geschmissen, kurz auf
der Werft und im Schlachthof gejobbt, um sich schließlich zwischen
den Gigs mit Fensterputzen über Wasser zu halten, eine Situation,
die er Jahrzehnte später in dem Song CLEANING WINDOWS wieder heraufbeschwört.
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BRING EM ON IN (VERSION 1)
TURN ON YOUR LOVELIGHT
Van Morrison
CLEANING WINDOWS
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