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Ron Wood Teil 1 : 2 : 3 : 4
24.4.96  
 

Er ist, da gibt es bei näherer Betrachtung kaum einen Zweifel, der überflüssigste aller Rockstars. Nicht daß sich Ron Wood daran stören würde...
     Ron Wood wurde am 1. Juni 1947 in Hillingdon, Middlesex, geboren. Seine Laufbahn scheint identisch mit der hunderter nicht ganz geratener britischer Bürgerkinder zu Zeiten des funktionierenden Wohlfahrtsstaates: Schule, Art School, ab nach London, abhängen mit Bands, die es entweder schafften oder auch nicht, in Ronnies Fall mit so vergessenen Combos wie den Birds, Creation, Iveys und Santa Barbara Machinehead. Sein Glück als Musiker entschied sich wohl, als er Rod Stewart kennenlernte und mit ihm eine Art lebenslanger Seelen- und Sauffreundschaft einging. Stewart war Mitte der sechziger Jahre Sänger in den Gruppen Long John Baldrys, zuerst Hoochie Coochie Men, dann Steampacket, zusammen mit Julie Driscoll, Brian Auger und Baldry. 1967 wurde Stewart von Brian Auger gefeuert und tröstete sich mit Ron Wood solange in diversen Clubs, bis die beiden von Jeff Beck engagiert wurden, Rod als Sänger, Ron als Bassist. Beck, ein stadtbekanntes Scheusal im Umgang mit seinen Mitmenschen, brachte es auf zwei Alben mit seinen neuen Bandsklaven: TRUTH und BECK-OLA. Stewart erinnert sich an diese psychotische Zeit am liebsten wegen Ron Wood, den er als trinkfest, immer lustig und ein wenig traumtänzerisch beschreibt, jemand, mit dem es fast unmöglich ist, sich zu streiten. Jeff Beck schaffte es trotzdem, feuerte Ron Wood auf offener Bühne während einer US-Tournee und ermöglichte es dem Bassisten, 1969 Gitarrist bei den Small Faces zu werden, die nach dem Ausstieg von Steve Marriott einen Ersatz brauchten. "Wir paßten ideal zusammen, weil wir uns gerne amüsierten. Ich mochte auch die Musik der Small Faces, aber gekommen und geblieben bin ich wegen der Typen." Diese Zuneigung hielt länger als die Band, wie eine eher schlappe R&B-Platte der alten Freunde Ronnie Wood und Ronnie Lane aus dem Jahr 1976 zeigt...
     Rod Stewart hielt es nur unwesentlich länger bei Jeff Beck als seinen Spezl Wood. 1970 stieg Rod the Mod ebenfalls bei den Small Faces ein; das "small" wurde aus dem Bandnamen gestrichen und ein zusätzlicher Vertrag erlaubte es dem neuen Sänger, gleichzeitig für zwei Plattenfirmen tätig zu sein, mal als Solist, mal als Face. Rod Stewart erinnert sich: "Woody und ich hatten viel Spaß bei den Faces. Wir waren die ultimative Trinkerband. Nicht aus Überzeugung, sondern weil wir die Hosen so voll hatten. Wir wußten, daß wir als Band eher bescheiden waren und hatten Angst, daß es jemand außer uns merken könnte. Gute Einzelmusiker, ja, aber als Faces spielten wir so falsch, so schlecht. Also ließen wir die Sau raus, solange es ging. Wir waren die schlimmsten Weiberhelden. Wir waren die erste Band, die ein Hotelzimmer demolierte. Wir waren eine Zumutung in einer Zeit, als alle ernst waren und mit gesenktem Kopf spielten und wahnsinnig wichtig waren: The Faces, sturzbesoffen, laut, vulgär."

Ron Wood
DELIA

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ron Wood & Ronnie Lane
ROOSTER FUNERAL

 

 

 

 

 

 

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