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Marc Bolan / T. Rex Teil 1 : 2 : 3 : 4 : 5
24.11.93 und 12.1.94  
 

Er war so peinlich, so schlecht, und dann hat er es doch geschafft, sich aus diesem Sumpf der Viertklassigkeit zu erheben wie ein Phönix des Glam und zu fliegen an die Spitze der Hitparaden, der ganz große Marc Bolan, bis ihm schließlich ein Baum im Weg stand...
     Marc Bolan: geboren 1947 als Marc Feld, Sohn eines jüdischen Lastwagenfahrers und einer Standlfrau aus Hackney, East London. Mit neun Jahren bekommt er seine erste Gitarre, mit 12 spielt er in einer Band, die Susie & The Hoola Hoops heißt. Die Sängerin ist Helen Shapiro, was weiter nichts zu bedeuten hat. Wichtiger ist schon, daß Marc Feld ein "Face" ist, ein Prä-Mod, einer, der sein ganzes Geld für Anzüge und Schals und den Friseur ausgibt. So ein Face hört John Lee Hooker und ganz frühe Motown-Sachen und trägt immer ein kluges Buch unterm Arm. Mit 14 ist Marc Feld sogar ein berühmter Mod, denn die Modezeitschriften der City haben ihn entdeckt als Model. Marcs Gesicht ist einen Sommer lang in. Die anderen Mods hassen ihn dafür: "Mods waren die britische Version der Beatniks, bevor das alles kommerziell wurde. Das Wort kam von Modernist, und hatte mit Jazz zu tun und mit Camus und Sartre. Mod war die Arbeiterklassen-Version von Existenzialismus. Marc Feld war das Paradebeispiel für den Untergang der echten Mods. Feld ging es nur um die Kleidung. Mit Denken hatte der nichts am Hut. Es denkt sich auch so schwer, wenn man 20 Drinamyl eingeschmissen hat." (Steve Sparks)
     1965 war es eh vorbei mit den Mode-Mods. Jetzt war man ein Folkie, bald danach ein Hippie. Und Marc Feld ist ein hundertprozentiger Folkie, ein hundertprozentiger Hippie. Marc nennt sich jetzt Toby Tyler und darf eine Single für Decca machen, mit der er einmal ins Fernsehen kommt - und dann nimmermehr.
     Wie berechnend das alles war, mögen der Titel der B-Seite von THE WIZARD und die Titel der nächsten Singles belegen: BEYOND THE RISING SUN, SAN FRANCISCO POET und HIPPY GUMBO. Letzterer gefällt John Peel, der seinerzeit als Radiopirat tätig ist, und macht aus Peel Toby Tylers alias Marc Bolans größten Fan und Förderer. Peel spielt HIPPY GUMBO fast jede Nacht und nimmt Marc Bolan mit zu seinen DJ-Auftritten; später produziert er Bolan des öfteren für die BBC, bloß daß Bolan für einen Herrn John Peel nicht mehr zu sprechen sein wird, als er es endlich zum Star gebracht hat. Charakter hat nicht notwendigerweise etwas mit guter Popmusik zu tun. Apropos berechnend und schlechter Charakter: Beide Erfolgsproduzenten von Marc Bolan, nämlich Tony Visconti und Simon Napier-Bell, haben sich nach Bolans Tod bis zum Geht-nicht-mehr an alten Bolan-Aufnahmen vergangen. Hier eine 1981 von Napier-Bell nachproduzierte Fassung von HIPPY GUMBO, die uns auf Umwegen wieder ins Jahr 1966 zurückbringt, da nur Stimme und Akustikgitarre von damals sind...

Tyrannosaurus Rex
MUSTANG FORD

 

 

 

 

 

 

 

 

Toby Tyler
THE WIZARD

 

 

 

 

 

 

Marc Bolan
HIPPY GUMBO

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