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The Byrds (Fortsetzung) Teil 1 : 2 : 3 : 4 : 5
 

     Geschafft. Mit einer Nummer 1 im Rücken konnten sich die Byrds auch gegenüber CBS und Terry Melcher besser durchsetzen und die Aufnahmen zu den beiden ersten Byrds-LPs selbst bestreiten: Schließlich hatte man in der monatelangen Experimentier-Phase ein ziemliches Repertoire zusammengebracht, das auszugsweise und Jahre später als die LP PREFLYTE veröffentlicht werden sollte. Mit der Nachfolgesingle zu MR. TAMBOURINE MAN haperte es eher: die Dylan-Nummer ALL I REALLY WANT TO DO zog nicht so richtig durch.
     Da erinnerte sich McGuinn an eine andere amerikanische Folk-Ikone, deren Songbook er schon für Judy Collins geplündert hatte, an Pete Seeger. Dessen der Bibel entlehntes TURN TURN TURN wurde zum weihnachtlichen Smash-Hit der politisch korrekten und studentenbewegten Prä-Hippes all over America. Für mich die beste Byrds-Single...
     Doch die Byrds waren nicht die Beatles: McGuinn und Crosby und Gene Clark hatten zwar Talent, und die Live-Auftritte der Byrds im Cyro's in Los Angeles sollen nach einer gewissen Anlaufphase ziemlich klasse gewesen sein, aber irgendwie reichte das alles nicht, um an Lennon oder gar Dylan heranstinken zu können. Zwar war man gut Freund mit diesen ganz Großen, aber auf allen Photos der frühen Byrds-Zeit sieht man fünf deplaziert wirkende Schlackse, McGuinn, diesen Streber, Clarke, die Brian Jones-Kopie, den dicklichen Crosby, nein, den Byrds fehlte jegliches Sex Appeal. Denen blieb wirklich nur die politisch korrekte Botschaft. Klar, die Byrds haben den Folk-Rock erfunden, Country-Rock vorbereitet und durchsetzen geholfen und auch noch so Ungeheuerlichkeiten wie psychedelischen Raga-Rock in die Welt gesetzt, Johann Sebastian Bach beklaut und John Coltrane banalisiert - aber ohne all diese Großen wären sie nichts gewesen. Dadurch waren sie aber andersrum gedacht natürlich blütenreine Helden des Pop, die auf den Oberflächen ihres Seins den Tiefgang anderer Werke wiederspiegelten und damit kräftig absahnten. Egal: der Einfluß auf die Pop-Geschichte, speziell der letzten fünf bis zehn Jahre, ist sehr beachtlich. Kehren wir zurück ins Frühjahr 1966: Dort stand am Flughafen von Los Angeles ein startbereites Flugzeug mit Ziel New York. Eben stürmte der von Flugangst gepeinigte Gene Clarke aus der Tür und aus der Band, um sich ihr in einem Jahr nochmals für drei Wochen anzuschließen, der Band und nicht der Tür, und dann für immer zu verschwinden.
     Im Juli 1966 veröffentlichten die Byrds eines der ersten psychedelisch zu nennenden Alben des Pop, FIFTH DIMENSION. Cannabis und LSD taten ihre Wirkung, Kalifornien war eh auf einem Hippie-High, nur innerhalb der Byrds kriselte es ganz gewaltig. 5D lief solala, David Crosby und Jim McGuinn bekriegten sich; mit Buffalo Springfield, Poco, Mamas & Papas, mit den San Francisco Gruppen einerseits und den Monkees andererseits erwuchs Konkurrenz von allen Seiten - der 1966 beginnende und sich bis 1973 hinziehende Zerfallsprozeß der Byrds, die sieben verschiedenen Besetzungen, die da noch kommen sollten, die absolut unterschiedlichen Alben, die direkt hintereinander erschienen - das ist auf jeden Fall einmalig.

ALL I REALLY WANT TO DO

 

 

 

TURN TURN TURN

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EIGHT MILES HIGH

 

 

 

 

5D

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