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Jimi Hendrix (Fortsetzung) Teil 1 : 2 : 3 : 4 : 5
 

     Dummheit: Weil sein Publikum nur den Zungenspieler, den Hinter-dem-Rücken-Spieler, den Gitarrenverbrenner wollte, gab ihnen Hendrix als alter Showhase den ganzen Mumpitz. Die daraus resultierende Unlust, überhaupt noch aufzutreten, wurde mit bis zu 100 000 Dollar pro Abend beseitigt. Geld, von dem Hendrix nie etwas sah. Angeblich sei alles in eine Schwindelfirma auf den Bahamas geflossen und deshalb weg, hieß es nach Hendrix Tod. Bewiesen ist, daß Hendrix Zeit seines Lebens beim Management um jedes Pfund, um jeden Dollar betteln mußte. Zwischen den Tourneen hielt sich Hendrix meist in New York auf, ging abends in den Scene Club und jammte dort mit Johnny Winter. Zwei Blues-Exoten unter sich, d.h. nicht ganz unter sich, denn ein besoffener Jim Morrison brüllt jeden Song in Grund und Boden. Wir schreiben 1968...
     1968 erschien auch ELECTRIC LADYLAND, die schließlich letzte LP der Jimi Hendrix Experience, die sich im Sommer 1969 auflöste...
     Nach ELECTRIC LADYLAND wollte sich Jimi Hendrix von den Zwängen seines Managements und vom Superstar-Dasein frei machen. Er spielte live vorzugsweise mit Buddy Miles und Billy Cox. Einziges Produkt aus dieser kurzen Zeit, über das Hendrix die volle Kontrolle hatte, ist die LP BAND OF GYPSYS, seine beste LP überhaupt. Er integrierte seine Pop-Erfahrenheit mit seiner Neigung zu Blues und Jazz, wenn man so will: das Alterswerk des James Marshall Hendrix.
     In die gleiche Zeit fallen ausgedehnte Sessions mit John McLaughlin und vor allem Miles Davis. Davis erinnert sich, daß er große Schwierigkeiten hatte, mit Hendrix zusammenzuarbeiten. Dieser konnte keine Noten lesen, verstand nicht, wenn Miles etwas von verminderten Akkorden redete und mußte alles vorgespielt bekommen. Aber wenn er einmal etwas gehört hatte, konnte er musikalisch damit umgehen. Erschwerend für das Verhältnis zu Miles Davis war wohl auch die Tatsache, daß Jimi gern mit Miles damaliger Frau, der Sängerin Betty Davis, ins Bett ging. Jedenfalls traten Davis und Hendrix 1970 gemeinsam beim Isle of Wight Festival auf. Bald danach wollte man zusammen ins Studio gehen, um eine Platte zu machen. Hendrix hat dies nicht mehr erlebt. Er erstickte am 18. September 1970 am eigenen Erbrochenen, nachdem er zuviel Alkohol mit zu vielen Schlaftabletten gemixt hatte. Miles Davis ist heute noch der Meinung, Hendrix sei nur gestorben, weil er einfach nicht gewußt hatte, daß man die beiden Sachen, Schlaftabletten und Alkohol, nicht kombinieren soll. Wie Hendrix so vieles nicht gewußt hat. Nach seinem Tod erschien THE CRY OF LOVE, die noch nicht ganz fertiggestellte 5. LP des 28jährigen Gitarristen. Dutzende schlechter und guter LPs sollten bis heute folgen.

Jimi Hendrix et al.
MORRISONS LAMENT

 

Jimi Hendrix
GIPSY EYES

 

 

Band of Gypsys
POWER TO LOVE

 

 

 

 

 

 

 

 

Jimi Hendrix
BELLY BUTTON WINDOW

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