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Am 22. August 1917 kam auf einer Farm nahe Clarksdale, Mississippi
ein Baby zur Welt, das den Namen John Lee Hooker erhielt. Sechzig
Jahre später zweifelte bei einem Konzert am Hunter College in New
York niemand daran, daß das Baby genauso gut Jesse James Hooker
hätte heißen können.
John Lee Hooker hatte zehn Geschwister.
Seine Mutter hatte sich scheiden lassen, als John noch ein Kind
war und ein zweites Mal geheiratet, einen gewissen William Moore:
"Er hatte seine eigene Farm. Ich habe da nicht allzu viel geholfen.
Landarbeit hat mir nie sonderlich zugesagt. Ich mochte sie einfach
nicht. Ich war faul." Besser gefiel es dem Faulpelz, seinem Stiefvater
Gitarrenlicks abzuschauen, denn William Moore war Feierabend-Bluesmusiker
und in seinem Haus übernachteten Leute wie Blind Lemon Jefferson
oder Charley Patton, wenn sie auf der Durchreise waren. "Ich folgte
den Bluesmusikern überall hin. Ich war ein kleines Kind, und sie
waren dreißig, vierzig Jahre alt. Hab' von ihnen eine Menge Lieder
gelernt. Ich ging mit zu House-Parties und stand irgendwo in der
Ecke. Oft schlief ich mit der Gitarre auf dem Schoß ein." Der Stiefvater
hatte großen Einfluß auf John Lee Hookers Entwicklung: "Meinen Stil
habe ich von ihm. Wir spielen identisch. Die offene Stimmung, der
Rhythmus, alles von ihm." In einer sechziger Jahre Aufnahme für
Stax erklärt John Lee Hooker die Grundprinzipien des Hookerschen
Familienblues...
Mit dreizehn hatte John Lee Hooker
genug gelernt, um mit Spiritual Gruppen in Clarksdale aufzutreten.
Ein Jahr später, 1931, machte sich John Lee auf den berühmten Bluesweg
Richtung Norden, Lehr- und Wanderjahre, die bis 1948 dauern sollten.
"Ich ging nach Memphis. Meine Tante wohnte dort und ich bekam einen
Job als Platzanweiser im W.C.Handy Theatre in der Beale Street.
Ab und zu spielte ich in Kneipen für das Kleingeld der Gäste. Ich
ging auch zur Schule, bin aber nicht weit gekommen - nur bis zur
fünften Klasse." Über Cincinnatti zieht John Lee Hooker nach Detroit.
Das war 1943: "Während der Kriegszeit kriegte man leicht einen Job.
Ich habe angefangen als Helfer in einem Krankenhaus, und dann kriegte
ich eine Stellung als Pförtner im Hauptwerk von Dodge. Dann war
ich Pförtner bei Comco Steel, die zahlten besser." An Wochenenden
spielte John Lee Hooker den Blues, solo oder mit einer kleinen Combo.
Vermutlich war es die Verfeinerung des Boogie, an der der inzwischen
Dreißigjährige bastelte, denn der Boogie mußte auch erst einmal
ausdefiniert werden. Und wie wir aus einer Aufnahme von 1951 erkennen
können, war der Boogie ziemlich störrisch sometimes...
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JESSE JAMES
TEACHIN' THE BLUES
HEY BOOGIE
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