Musikmeldungen aktuellMusikstromKolumnenSoundcheckPopalphabetGastbeiträgeWeblinksKontaktinfo
Home
Übersicht Manuskripte
John Lee Hooker (Fortsetzung) Teil 1 : 2 : 3 : 4 : 5
 

     Die Unverwechselbarkeit bringt uns zurück ins Jahr 1949. Ein Musiker mit Hit ist gefragt, und ein Exklusiv-Vertrag stellt für einen 31jährigen Schlauberger wie John Lee Hooker keine Schwierigkeiten dar. In den nächsten drei Jahren nimmt er unter folgenden Pseudonymen Platten auf: Texas Slim, Delta John, Birmingham Sam and his Magic Guitar, Johnny Williams, The Boogie Man, John Lee Booker, Johnny Lee, John Lee, John Lee Cooker, John L'Hooker und Little Pork Chops. Seit den frühen fünfziger Jahren muß sich John Lee Hooker nicht mehr hinter anderen Namen verstecken: Die Szene hatte akzeptiert, daß es nur einen gab, der so klingt wie John Lee Hooker - er selbst. 1955 unterschrieb Hooker beim Vee Jay Label und wechselte vom Blues mehr zum Rhythm'n'Blues. Es entstanden mildere Hits mit Combo-Begleitung, angefangen mit DIMPLES anno 56 und abschließend BOOM BOOM aus dem Jahr 1961 sind die bekanntesten. Mein Favorit aus jener Zeit: SOLID SENDER.
     Parallel zur Rhythm'n'Blues Karriere entwickelte sich in den späten fünfziger, frühen sechziger Jahren ein weißer Markt für den Blues. John Lee Hooker versuchte sich auch dort sehr erfolgreich, spielte mal mit Jazzmusikern, mal solo mit akustischer Gitarre als seine eigene Folkblues-Ausgabe, aber die Klasse der wilden Soloaufnahmen wollte sich auf diesen Hooker-untypischen Konzessionen an den Zeitgeist nicht einstellen. Daher noch ein Stück aus dem Jahr 1951, das den Verzerrungskünstler Jesse James Hooker featuret: LEAVE MY WIFE ALONE.
     Die sechziger Jahre ließen sich an wie geruhsam-erfolgreiches Altenteil. Ab und zu eine Aufnahmesession für Vee Jay, auch mit Martha & the Vandellas, Tourneen durch England und Kontinentaleuropa, Auftritte in Newport. Zwischendurch eine killermäßige Live-Platte mit der Muddy-Waters-Band: Blues-Geschichte wurde geschrieben. Aber dann kam alles doch ganz anders: die britischen Bluesbands wie die Rolling Stones oder Them veränderten den Popmarkt komplett. Und mit einem Mal war da ein neues Publikum, eine neue Perspektive, auch wenn die britischen Bübchen sich schwer taten, den mittlerweilen 50jährigen zu kopieren. Mit Willie Dixon, Chuck Berry oder Howlin' Wolf ging das leichter. Van Morrison aber wollte unbedingt die Reime so zersingen wie John Lee Hooker, Led Zeppelin borgten sich BOOGIE CHILLEN aus, Canned Heat machten aus Hookers Rhythmus eine Lebensbeschäftigung und Studiocracks wie Steve Miller oder Jesse Ed Davis rissen sich darum, mit John Lee Hooker zu jammen. Der Alte erkannte: THIS IS HIP.

John Lee Hooker
SOLID SENDER

 

 

 

John Lee Hooker
LEAVE MY WIFE ALONE

 

 

 

 

 

 

John Lee Hooker
THIS IS HIP

Weiter >>

 

Musikmeldungen aktuell | Musikstrom | Kolumnen | Soundcheck | Popalphabet | Gastbeiträge | Weblinks | Kontakt