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Eric von Schmidt (Fortsetzung) Teil 1 : 2 : 3 : 4
 

Aber Eric von Schmidt wurde nicht nach Korea geschickt, sondern konnte seine zwei Jahre in der Nähe von Washington DC absitzen, wohin er sich ganz legal aus Texas Orchideenknospen schicken lies, hundert Stück für fünf Dollar und schwer halluzinogen, das Zeug. Seine freien Wochenenden verbrachte er mit Rambling Jack Elliott und ein paar anderen an Folkmusik interessierten Freunden meist in New York. Oder er vergrub sich in der Library of Congress und suchte alte Texte und Lieder heraus.
     Corporal von Schmidt wurde schließlich 1954 ehrenhaft aus der Armee entlassen und schreibt: "Die Schlusszahlung von der Army brannte mir fast ein Loch in meine Hosentasche; das Geld wollte ausgegeben werden. Also machte ich mich auf den Weg nach Florida, ließ mir einen Vollbart wachsen, experimentierte mit Peyote und baute mir ein Neun-Meter-Boot, das ich John Hurt taufte, als es da so friedlich auf den Wellen des Whittaker Bayou schaukelte." Seine Glückssträhne setzte sich fort, als Eric von Schmidt ein zweijähriges Fulbright-Stipendium abstaubte, das ihm einen zweijährigen Aufenthalt in Italien finanzierte, damit er dort seine Fähigkeiten als Maler verbessern konnte.
     Nach der Zeit in Italien ging von Schmidt nach Harvard, weil dort mehr Leute als sonst irgendwo an Folkmusik interessiert waren. 1959 begann Joan Baez’ große Karriere, Bluegrass- und Jugbands wurden gegründet, Dylan tauchte schließlich auf und wohnte bei Eric von Schmidt, den er wie alle anderen aussaugte bis auf den letzten Tropfen Information. Von Eric hörte Dylan auch ein Lied, das bald sein eigenes sein sollte, hier eingespielt 1995 von einem altersweisen Eric von Schmidt.
     Dylan bedankte sich auf seine Weise bei Eric von Schmidt für den geistigen Diebstahl: Er legte eine von von Schmidts Platten neben sich, als er sich für das Cover von "Bringing it All Back Home" fotografieren ließ, und er schrieb später einmal Liner Notes für seinen gar nicht so alten Lehrer: "This record is an invitation. An invitation to the glad, mad, sad, biting, exciting, frightning, crabby, happy, enlightning, hugging, chugging world of Eric von Schmidt. For here is a man who can sing a bird off the wire and the rubber off the tire. He can separate the men from the boys and the note from the noise, the bridle from the saddle and the cow from the cattle. He can play the tune of the moon. The Why of the sky and the commotion from the ocean. Yes, he can."
     Aber noch sind wir nicht so weit – noch malt Eric von Schmidt ein wenig, noch illustriert er Bücher; manchmal darf er Schallplattencover oder Plakate gestalten. Er heiratet, er wird Vater, er nimmt die kleine Familie auf seinem Boot mit auf die Karibik-Insel St. Vincent, aber der Lebensstil eines Kiffers, Kaktusfressers und starken Trinkers passt nicht zusammen mit den Notwendigkeiten eines Familienalltags, Kay und Caitlin gehen zurück ins neblige Boston, während Eric seinen wohl bekanntesten und am häufigsten gecoverten Song schreibt über eine missglückte politische Umwälzung auf St. Vincent – Ernüchterung überall.

BABY LET ME LAY IT ON YOU

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

JOSHUA GONE BARBADOS

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