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Novelty-Nummern mit hippem Talk und
Platz für spektakuläre Live-Einlagen behielt T-Bone Walker seit
den Tagen mit Cab Calloway immer im Programm...
Gerade als Aaron Walker als Oak Cliff
T-Bone eine erste Blues-Schellack aufnahm, die allerdings niemanden
sonderlich beeindruckte, setzte mit dem Schwarzen Freitag die Depression
ein und zog neben all den bekannten politischen und ökonomischen
Ereignissen auch das weitgehende Ende der "race music" nach sich:
Kein Geld mehr für so einen Scheiß in den schwarzen Vierteln von
Dallas, und T-Bone, der sich selbst wohl zu Recht als verzogenes
Einzelkind und Mutters Liebling charakterisiert, machte es den anderen
perspektivelosen Weißen und Schwarzen des Südens nach und zog herum,
aber nicht auf der Suche nach Arbeit, sondern immer auf der Suche
nach Möglichkeiten, körperliche Arbeit vermeiden zu können. 1933
traf er dabei in Oklahoma City mit Charlie Christian zusammen, mal
spielte der eine Bass, der andere Gitarre, mal umgekehrt und zusammen
standen die beiden demnächst führenden Gitarristen der amerikanischen
Musikgeschichte einer Highschool-Kapelle vor, die Charlie Christian
- bald Gitarrengott bei Benny Goodman - von T-Bone Walker übernahm,
als der Mutter, Weib und erstem Kind auf Wiedersehen sagte und für
5 Dollar Lohn ein Auto nach Kalifornien überführte.
1936 kam T-Bone Walker nach Los Angeles
und mit ihm der Rhythm'n'Blues, kleinformatige, wilde Tanzmusik
für abgelegene Bars oder Hinterzimmer, in denen illegal Selbstgebranntes
ausgeschenkt wurde. T-Bone begann seine kalifornische Karriere als
Tänzer. "Ich tanzte auf den Tischen. Als Höhepunkt nahm ich eine
Tischplatte zwischen die Zähne und wirbelte damit um meine Achse."
T-Bone Walker hat auf Fotos tatsächlich einen großen Mund und ausgeprägte
Kiefer. 1939 nahm Westcoast-Bandleader Les Hite T-Bone als Sänger
mit auf Tour, auf der er erstmals Les Paul hörte und seinen alten
Freund Charlie Christian: die Erfolgsstory der elektrischen Gitarre
hatte eben begonnen und brauchte nur noch einen Verrückten wie T-Bone
Walker, der die klaren und ordentlichen Töne eines Les Paul oder
Charlie Christian ordentlich durcheinander wirbelte - Showbizz,
Popmusik...
Nach Aussagen seiner Frau Vida Lee
übte T-Bone die ganze 1940er Tournee mit Les Hite über wie besessen
E-Gitarre, schräg vorm Bauch wie ein Banjo, und baute sie langsam
in seinen Act als Sänger ein, bis schließlich der Gitarrist T-Bone
Walker wesentlich gefragter war als der Sänger: "Die Dinger waren
alle ganz aufgeregt, kamen quer durch den Club zu ihm auf die Bühne
und steckten ihm Geld zu, in die Rocktaschen, die Öffnungen der
Gitarre überall hin, damit er was für sie spielte oder seine Sprünge
machte oder den Spagat. Das brachte immer mehr Leute in den Laden."
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VACATION BLUES
DON'T LEAVE ME BABY
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