|  |      1973 traf Mayo Thompson erstmals 
              auf die britisch-amerikanische Konzeptkünstlergruppe Art & Language, 
              die sich eine nicht-beknackte Form eines sozialistischen Realismus 
              zur Aufgabe gestellt hatten. Es kam zu gemeinsamen Arbeiten Art 
              & Language/Red Crayola, wobei Red Crayola dann aus Mayo Thompson 
              und dem ehemaligen John-Cale- und Elliott-James-Murphy-Drummer Jesse 
              Chamberlain bestand: Videos, Auftritte in Filmen, eine LP mit dem 
              Titel CORRECTED SLOGANS entstanden in den Jahren 73 bis 76.1977 zog Mayo Thompson um nach England. 
              Radar Records, damals das Label etwa von Elvis Costello, re-releaste 
              die beiden ersten Red-C/Krayola-LPs und brachte eine neue Single 
              heraus. Mayo Thompson wollte in erster Linie verhindern, daß der 
              Name Red Crayola und ihre Arbeit in Zeiten von Punk als Avantgarde 
              mißverstanden würde und kollaborierte sofort mit den interessantesten 
              englischen Newcommern wie Lora Logic von Essential Logic, mit Epic 
              Soundtracks von den Swell Maps, mit Gina Birch von den Raincoats 
              und mit der gesamten Pere-Ubu-Truppe aus Ohio, die damals Furore 
              zu machen begannen. Naheliegend dann auch der Kontakt zum führenden 
              Label in Sachen neuer Musik, also zu Rough Trade, für die Thompson 
              bald A&R-Aufgaben und Produktionsjobs übernahm: Unter seiner Leitung 
              enstanden die LPs von Stiff Little Fingers, James "Blood" Ulmer, 
              Fall, Raincoats oder Cabaret Voltaire.
 Ein Journalist hat kürzlich über Mayo 
              Thompson geschrieben, er wäre ein Genre für sich. Er wäre niemandem 
              nachgefolgt und ihm sein niemand nachgefolgt, obwohl er mit vielen 
              der Besten zusammengearbeitet hat. Das stimmt so und betont die 
              Zeitlosigkeit und damit hohe Qualität der Red-Crayola-Produktionen; 
              einzige Ausnahme, die sehr stark den Geist ihrer Zeit atmet, war 
              Red Crayolas erste britische LP, Titel: SOLDIER TALK, eingespielt 
              mit den Pere-Ubu-Musikern, Jesse Chamberlain und Lora Logic. SOLDIER 
              TALK war ein archetypisches New-Wave-Album im besten Sinne...
 Das Jahrzehnt endete für einen jetzt 
              hyperaktiven Mayo Thompson mit der Rough-Trade-Maxi MICRO-CHIPS 
              AND FISH/THE STORY SO FAR, eingespielt mit den erwähnten britischen 
              New-Wave-Größen und einigen Musikern der Reggae-Formation Aswad, 
              eine Platte, die die kurzzeitige stilistische Orientierung am Zeitgeist 
              wieder aufzulösen begann und eine Renaissance der Red-Crayola-Idiosynkrasie 
              bedeutete.
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