1983 zog Mayo Thompson nach Düsseldorf, ließ London und Rough Trade hinter sich und klinkte sich verstärkt in die Kunstszene am Rhein ein. Nach der BLACK SNAKES-Phase und den Jahren mit Pere Ubu erschien noch 1983 die erste während seiner deutschen Zeit entstandene Red-Crayola-Arbeit, eine LP mit zwei recht ungleichen Seiten, THREE SONGS, noch stark mit Art & Language verbunden, BISMARCKSTRASSE 50, die andere Seite, eine Live-Aufnahme aus Düsseldorf mit Jesse Chamberlain und Allen Ravenstein, die vom Material her an die frühe englische Phase anknüpft und rauh und punkrockig daherkommt.
     1986/87 an managte Mayo Thompson den deutschen Rough Trade Ableger, produzierte er wieder verstärkt Bands wie die Chills oder Primal Scream, schrieb er über Kunst, kollaborierte er mit Leuten wie Jörg Schlick oder Albert Oehlen, stellte einen Soundtrack für Derek Jarman zusammen, der den eigenen Titel DISCO DEATH enthält. 1989 stand wieder Red Crayola zur Debatte. Mit dem Maler Albert Oehlen und den Gästen Werner Büttner, Andreas Dorau und Rüdiger Karl wurde die LP MALEFAKTOR, ADE aufgenommen, Vintage Red Crayola, weil immer da Red Crayola ist, wo Mayo Thompson ist.
     Die letzten Lebenszeichen von Red Crayola, Germany, erschienen 1991 auf Leiterwagen Records - die Labels wurden also nicht größer, die Popularität auch nicht. Als ich Mayo Thompson in den neunziger Jahren näher kennenlernte, schien er etwas verbittert zu sein, daß seine Leistungen für die Popwelt nur so wenigen Insidern bekannt sind. Er rief zum Beispiel bei Rhino Records in Kalifornien an, ob die die frühen Red Crayola-Alben wiederveröffentlichen wollten, und wurde dort mit Red Lorry Yellow Lorry oder Green on Red oder irgend etwas anderem Roten verwechselt.
     1994 ging Mayo Thompson mit einem Lehrauftrag nach Kalifornien. Er hatte vorher hier in München Kontakt mit David Grubbs von Gastr del Sol aufgenommen, verkuppelte diesen und Jim O`Rourke mit dem Slovenly-Musiker Tom Watson, und mit John McEntire von Tortoise und Sea & Cake zusammen hatte man die schlagkräftige Red Krayola Version der neunziger Jahre gefunden, dazu mit Drag City eines der angesagtesten Labels der Zeit, das auch noch den frühen Back-Katalog wieder herausbrachte. Mayo Thompson segelt wieder und Gott segne alle an Bord.

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FRANZ VON ASSISI

JIMMY SILK/SUPPER BE READY

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