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Die zweite TV-Staffel der Monkees
läuft bis Mitte 1968 mit ähnlichem Erfolg wie Serie Nummer 1. Doch
sowohl NBC, als auch die Monkees beschließen, keine dritte Staffel
mehr zu drehen. Im April 1968 erscheint die fünfte LP, THE BIRDS,
THE BEES & THE MONKEES, zu der jeder Einzelmonkee einige Songs beisteuern
durfte, die er mit Sessionmusikern allein aufgenommen hatte. Die
kurze Existenz der Monkees als Band ist also schon wieder vorbei.
Album und daraus ausgekoppelte Singles laufen gut, aber nicht mehr
so Alles-andere-in-den-Schatten-stellend wie die Vorgänger. Außerdem
müssen ausgezeichnete Songs aus der Feder von Michael Nesmith eher
durchschnittlichen Einfällen von Jones oder Dolenz Platz machen,
damit der Gruppenfrieden gewahrt bleibt. So erscheint das eigentlich
richtungsweisende NINE TIMES BLUE erst auf einer 87er Zusammenstellung.
Peter Tork ist als einziger Monkee
nicht auf THE BIRDS, THE BEES... vertreten, ein erster Hinweis auf
seinen baldigen Ausstieg. Tork ist der einzige, der mit den Monkees
als echter Band arbeiten will und das Einzelkünstlergehabe der anderen
schmeckt ihm gar nicht. Aber gegen den Band-Intellektuellen Nesmith
hat der Gruppenclown Tork keine Chance. Nesmith: "Ich schreibe gerne
Gedichte, Gedichte ohne Musik. Sehr schwierige Texte. Ich kann einfach
nicht mehr dieses Popzeug schreiben wie Goffin, Carol King oder
Neil Diamond." Zum Glück hören sich seine Beiträge zur Monkee-Maschine
weniger mißglückt an...
Im Juni 68 erscheint die wohl schlechteste
Sechziger-Jahre-Single der Monkees. Zwar klingen einige spätere
Produkte noch doofer, aber es gehört einiges dazu, D.W. WASHBURN
von Leiber und Stoller zu ruinieren, und die Monkees haben es tadellos
geschafft. D.W. WASHBURN erreicht Platz 18 der Singles-Charts und
bleibt für fast zwanzig Jahre die höchste Hitparadennotierung der
Monkees. Die Gruppe bereitet derweilen eine recht erfolgreiche Tour
durch Japan und die Philippinen vor. Außerdem steht der erste richtige
Kinofilm ins Haus: HEAD, im Frühjahr 68 abgedreht. HEAD wird keine
Handlung haben, wird das sein, was die Monkees für Underground halten,
wird ohne Nennung des Namens Monkees gestartet und ein grausamer
Flop, finanziell gesehen. Das gleiche gilt für das Soundtrackalbum,
das in einem der teuersten Spiegelcover der Popgeschichte steckt,
dessen Herstellung die Coverpressen bei RCA ziemlich ruiniert hat.
Bei RCA beißt man die Zähne zusammen: Noch haben die Monkees einen
Schuß frei. Wer kein Geld in der Sache stecken hatte, konnte sich
über feine Melodien und Sessionauftritte von Danny Kortchmar, Ry
Cooder und Neil Young freuen.
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NINE TIMES BLUE
TAPIOCA TUNDRA
AS WE GO ALONG
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