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"A trader in furs living in exile" Teil 1 : 2
Abteilung 13: ein australisches Intermezzo  
  Der Cowboyhut, den sich Robert Forster Ende der siebziger Jahre im australischen Brisbane in die Stirn drückte, könnte auch auf Dan Hicks' Schädel gepaßt haben. Als sich die Go-Betweens gut zehn Jahre nach Gründung der Gruppe und dem Album '16 Lovers Lane' trennten, hatte sich ihr staubiger Pop-Exotismus der frühen Jahre in jene filigranen, paisely-gemusterten, dandyesken Gefilde emporgewendelt, die Dan Hicks einst bewohnt hatte. Wie von Computerhand öffnen sich Klangblüten, Pop-Lichtungen, Streicherprairien und wellige Rhythmusgitarrenlandschaften, auf denen sich die Verliebten von drei Kontinenten tummeln dürfen. Die Studio-Luft ist erfüllt von Fliederduft; Blütenstaub von exotischen Regenwaldgewächsen hängt zwischen den Rillen der LP; wie ein warmer Maienregen fallen die Stimmen von Robert Forster und Grant McLennan zu Boden, küssen Hit-Knospen, liebkosen Käuferhände, umschmeicheln Ladenkassen. Selten, nie war Rockmusik so sehr Pop, so gewillt, die Welt zu umarmen, zu tanzen, verliebt zu sein, erfolgreich zu sein, das Beste zu behalten, um die meisten zu erreichen. '16 Lovers Lane' ist die Adresse, an der Kritikerträume und Radio-DJ-Phantasien wahr werden, wo sich das Unverbindbare unverbindlich verbindet, Kunst meinetwegen, gerne auch Kommerz, Kontinuität und Kwalität.
     Doch es hat alles nichts genutzt: Die Tourneen im Vorprogramm von R.E.M., die Seemannskiste voll mit begeisterten Kritiken, die Freundschaft, das Können, die Musik: The Go-Betweens waren am Ende ihres Weges angekommen, gingen mit einer LP auseinander, die, um Robert Christgau von Village Voice zu zitieren, "von außen aussieht wie der übelste Ausverkauf an die Bedürfnisse einer großen Plattenfirma, [aber beweist,] daß die Go-Betweens immer noch des Pops großartige romantische Poeten sind." Für unsere unbefleckte Plattensammlung kommt fast jede der sechs Go-Betweens-Platten in Betracht, aber '16 Lovers Lane' bringt soviel Glück, Beschwingtheit und Leichtigkeit ins Leben, daß nur sie mit auf jene berühmte einsame Insel darf. Für alle Fälle. Für das erste Rendezvous. Für lange, einsame Autofahrten. Für das Frühstück an einem Sonntagmorgen. Für dunkle Stunden, wenn ein wenig Glück aus der Konserve nicht schaden kann.

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GO-BETWEENS
'16 Lovers Lane' (1988)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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