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Abteilung 13 (Fortsetzung) Teil 1 : 2
  Manchmal treffen sich Grant McLennan und Robert Forster noch und nennen sich auch heute noch für zwei Konzerte The Go-Betweens, aber jeder geht, wankt, tänzelt inzwischen seinen eigenen Weg durch das Leben im Lande Pop. Konnte man anfangs den Eindruck gewinnen, Forster sei ausschließlich für den Schatten im eigentlich sonnendurchfluteten Reich der Go-Betweens zuständig gewesen, so haben sich seine Platten im Lauf der Jahre doch aufgehellt und beschreiten souverän einen eigenständigen Weg zwischen Rock und Pop.
     Verbissener, unbekehrbarer scheint Grant McLennan den Wunsch nach kommerzieller Anerkennung zu verfolgen, nach POP in großen Lettern über dem New Yorker Madison Square Garden, nach Stadion-Tourneen und der Liebe aller 16jährigen Mädchen dieser Welt. McLennan verbiegt sich, verkauft sich, versucht sich als professioneller Musiker, so gut er kann - ohne jene dunkle, beschattete Seite ganz hinter sich lassen zu können, die einst vor allem Robert Forster zugeschrieben wurde. 1994, zwischen lauter mäßig erfolgreichen CDs, nahm McLennan jene Platte auf, die vielleicht die ideale Nachfolgerin von '16 Lovers Lane' gewesen wäre: 'Horsebreaker Star'.
     Einmal mehr schien alles falsch: Aufnahmeort Nashville, Doppel-CD, nichtssagendes Polaroid-Billig-Artwork. Und doch war schließlich alles richtig, schenkte uns Grant McLennan ein zeitlos schönes Country-Folk-Rock-Pop-Album, dem die Ehre gebührt hätte, den Namen Go-Betweens zu tragen, auch wenn gegen Ende der CD ein paar Rock-Nummern etwas arg raunchy geraten sind. Aber das Angebot ist zu groß, die Welt hört lieber Alanis Morissette oder Mariah Carey oder Techno oder Happy Mondays, jedenfalls nicht diesen ewigen Kritikerliebling mit der Stirnglatze, mißtraut einem Album, das mit Pferden und Küssen und grünen Sommergefühlen zu tun hat. Der Underground liebt gerade die neuen Country-Kauze wie Will Oldham oder Jay Farrar oder Mark Linkous, wer hätte da Zeit und Muße für - "Horsebreaker Star"? Ich natürlich. Sie natürlich. Ehrensache.

50
GRANT McLENNAN
'Horsebreaker Star' (1994)

 

 

 

 

 

 

 

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