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Abteilung 22 (Fortsetzung) Teil 1 : 2 : 3 : 4
  Eher ornamental als abstrakt ist der avancierte Instrumental-HipHop des kalifornischen DJ Shadow. Er nimmt die Bürde des weißen Buben auf seine Schultern, mit der falschen Hautfarbe das Richtige zu tun und bricht die Beats auf, verschnippselt die Klänge ferner Generationen, samplet und loopt und programmiert, gibt den verrückten Sound-Professor, verbringt Tage in Second-hand-Plattengeschäften, um neues Material für seine detektivische Variante von HipHop zu finden, die er auf 'Endtroducing...' erstmals in Albumlänge ausbreiten konnte, nachdem sein Name durch Zusammenarbeit mit dem japanischen Seltsam-HipHop-Menschen DJ Krush und Anerkennung durch die HipHop-Legende Africa Bambaataa bereits einige Verbreitung gefunden hatte. DJ Shadow organisiert seine Samples nicht notwendigerweise nach reinen HipHop-Zweckmäßigkeiten wie Tanzbarkeit, Rap-Tauglichkeit, Insider-Wissen, Gangsta-Coolness, sondern versucht, zu eigenen Kategorien durchzubrechen, die einmal den inneren Film mit einem Soundtrack versorgen sollen, mal eine Minimal Music mit Groove anzustreben scheinen, mal ein rein assoziatives Sound-Spiel herausfordern: 'What Does Your Soul Look Like?' In unseren Tagen klingt es perfekt, spannend, neu und frisch. Kann aber gut sein, daß dies erst die Fingerübungen für eine völlig neue Popmusik der Zukunft sind, die in zehn oder zwanzig Jahren ebenso belächelt werden wie heute die Synthesizer-LPs der futuristischen sechziger Jahre.

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DJ SHADOW
'Endtroducing...' (1996)

 

 

 

 

 

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