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Abteilung 18 (Fortsetzung) Teil 1 : 2 : 3 : 4 : 5 : 6
  Irgendwie waren Robert Görl und Gabi Delgado Verräter. Nicht gleich zu Beginn der neuen Deutschen Welle. Da gehörten sie noch zu den guten Punks aus dem Ratinger Hof; dann waren sie mutige Emigranten in London, die Platten für Mute Records machten, 'Die Kleinen und die Bösen' etwa, Post-Punk, Geräusche für die Zukunft. Und dann tauschten sie das Tiptop-Image des armen Künstlers gegen ein hyperslickes Styling als Bodybuilder mit Designer-Schweiß und einen Vertrag mit dem größenwahnsinnigen Virgin-Label, das die Deutsch-Amerikanische Freundschaft stracks in die Hitparaden führen konnte und auf die bunt-dummen Seiten der Boulevardzeitungen und in die schlau-dummen Diskutierseiten der Linkspresse: "Tanz den Mussolini; tanz den Adolf Hitler. Bewege deinen Hintern..."
     Die NDW kam so zu ihren ersten Stars und Haßobjekten, die Welt zu drei grandiosen LPs mit fetten Rhythmen, kurzen Slogans, atemlos gebellter Geilheit - an manchen Tagen sage ich auch: "Klingt wie Peter Maffay mit Verstopfung..." - vitalistischer Minimalismus, die Zukunft also, Techno, big beats, alles das 15 Jahre zu früh: ein Wetterleuchten. Und heute, da der Horizont brennt, bieten 'Alles ist gut' und seine beiden Nachfolger ein kühles Reservat der Einfachheit, der Augenfälligkeit, der Reduziertheit, der großen Pop-Art. So modern konnte Musik sein, die in die Hitparaden kam, unfaßbar. Relativiert 90% des mir bekannten Techno-Outputs. Verstellte später den Blick auf Gabi Delgados postmoderne Solo-Platte. Verstellt heute den Blick auf Robert Görls Aktivitäten. So breit war die Musik.

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DEUTSCH-AMERIKANISCHE FREUNDSCHAFT
'Alles ist gut' (1981)

 

 

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