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| Abteilung 18 (Fortsetzung) | Teil 1 : 2 : 3 : 4 : 5 : 6 | |
| Und klickt man mit der Mouse die breiten Muskeln der
DAF-Protagonisten an, fliegen einem die Pixel um die Augen und geben
den Blick frei auf einen jungen Arnold Schwarzenegger, der sich in
Unterhosen auf einem Bett räkelt; passend dazu hören wir einen Ulmer
DJ, dessen breiter süddeutscher Akzent nicht einmal mit digitaler
Sonderbehandlung wegzurechnen ist, wenn er kraftwerkelnd verkündet:
"Wir sind die Gigolos..." Das Schwarzenegger-Artwork, das kühn gefärbte
Hochdeutsch eines Bayern oder Schwaben gehören zu der Compilation
'International DeeJay Gigolos', die der Münchner DJ Hell für
sein Gigolo-Label kompilierte und über - da schau her - Disko-B abwickelt,
jenes Label also, auf dem just auch Robert Görl seine knallbunten
Hämmer-Beats abliefern darf. Doch abseits aller NDW-Referenzen - ein
Stück von DJ Naughty heißt 'Boing Bum Tschag' - können wir uns die
'International DeeJay Gigolos' als Techno-Eintänzer ins Haus holen,
die sich zu geleckten Rhythmus-Abstraktionen die schnarrende Brillantine
hinters Ohr schmieren und so forsch und offensiv den Hörer anmachen,
daß man sein Studierstübchen fast für einen metropolitanen Club halten
könnte, in dem Disco mit Jungle und Techno kollidiert. Viele Journalisten halten Techno mittlerweile für ebenso überholt wie Rockmusik, weil auf 3sat bereits Dokumentationen über Techno in der Schweiz laufen. Doch gewinnt Techno eher eine universellere Bedeutung, wenn es neben seiner vitalistischen Funktion auch noch jene Teile im Gehirn anzusprechen vermag, die dem Denken und nicht dem Trinken, Fressen und Kopulieren vorbehalten sind. Die DeeJay-Gigolos jedenfalls versöhnen durch ihre Mixtur aus Abstraktion und Luna-Park Intellekt und Wackelarsch aufs feinste, vereinen dazu Old-School-Größen und lokale Newcomer, Amis und Krauts, brechen Spielregeln und Tabus der Szene: "Explain your strange customs!" - eine mehr als nur gelungene Zusammenstellung und damit eine Rarität, weil im unüberschaubaren Angebot an Label-Samplern, Best-of-Doppel-CDs und anthologischen Compilations einzelne gelungen Tracks neben absolut mediokerem Zeug plaziert sind, das die oft genug ahistorischen Compilation-Macher ihrem Publikum zumuten, weil sie es nicht besser wissen und können. Als DeeJay-Gigolo wird der Techno-DJ also überleben... |
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Genrecheck:
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