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Abteilung 21 (Fortsetzung) Teil 1 : 2 : 3 : 4 : 5 : 6
 

Nach den Violent Femmes begannen die achtziger Jahre: Punk in den USA kristallisierte aus, erstarrte zu Henry Rollins und College Radio. Okay, da waren ein paar interessante Neo-Traditionalisten und ein paar Irre wie Bob Mould oder J Mascis. Aber bis Grunge losgetreten wurde, hatte dieser Alternativrock aus Amiland doch immer so einen Beigeschmack, als würde man auf Staniolpapier beißen. Nirvana und deren Freunde aus Seattle haben mir persönlich nichts gegeben, schließlich bin ich ja Schweizer und von daher niemals Teil einer Generation X oder ein Slacker oder sowas. Aber eine CD erschien doch unter dem Signum "Grunge", die mich sofort zur Luftgitarre greifen läßt, imaginäres Haar locker der Schwerkraft überantwortet, Rücken nach vorne gebeugt und am nicht vorhandenen Spitzbärtchen gekrault: Soundgarden detonierten mit 'Badmotorfinger' wie eine Echogranate in der Disco. Und aus den herumliegenden Fetzen Fleisch wurde ein neues Frankensteinmonster gebastelt, ein wenig Black Sabbath, eine Portion Neil Young, eine Prise Pixies, ein Haufen Grand Funk Railroad oder Deep Purple, grobe Nähte an Hals und Armen, fette Schrauben durch den Nacken, üble Schrammen am Kopf, aber wenigstens nichts drin außer bubihaften Weltverschwörungsphantasien, die mit einer Ernsthaftigkeit herausgebrüllt werden, wie sie nur Pop legitimiert. Alles andere wäre klinisch. Einerseits. Und dann wohnte in diesem klobigen Monster doch so etwas wie Musik, die man so noch nie gehört hatte und ein Witz, eine faszinierende Sicht der Dinge, die Trendgeschwätz und Medienrummel gut überstanden haben. Laute Musik. Große Kunst.

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SOUNDGARDEN
'Badmotorfinger' (1991)

 

 

 

 

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